Starker Franken belastet |
22.04.2021 13:45:38
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Nestlé-Aktie legt zu: Nestlé startet zu Jahresbeginn durch
Insgesamt setzte Nestlé im ersten Quartal rund 21,1 Milliarden Schweizer Franken (rund 19,1 Mrd Euro) um, wie der Schweizer Konzern am Donnerstag in Vevey mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch 20,8 Milliarden Franken gewesen. Aus eigener Kraft, also gerechnet ohne Wechselkurseffekte und Zu- und Verkäufe, legten die Erlöse des weltgrößten Lebensmittelherstellers zwischen Januar und März um 7,7 Prozent zu.
Damit konnte Nestlé sein Wachstumstempo deutlich beschleunigen. Zum Vergleich: Im vorangehenden Jahresviertel hatte das organische Plus noch bei 3,9 Prozent gelegen, im Gesamtjahr 2020 hatte Nestlé mit 3,6 Prozent Zuwachs aus eigener Kraft den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht.
Nestlé-Chef Mark Schneider peilt für 2021 bisher unverändert ein organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich an, was laut Konzerndefinition ein Plus von 4 bis 6 Prozent bedeuten würde. "Wir sind erfreut über das starke und breit abgestützte organische Umsatzwachstum im ersten Quartal", sagte er laut Mitteilung. Nestlé habe dadurch weitere Marktanteile gewinnen können. Zudem profitierte der Konzern von höheren Preisen.
Mit seinem Wachstum konnte Nestlé im ersten Quartal die Analystenerwartungen klar übertrumpfen, im Mittel hatten diese weit weniger auf dem Zettel.
Der hohe organische Zuwachs zum Jahresstart bei Nestlé ist umso bemerkenswerter, da bereits das Vorjahresquartal stark ausgefallen war: Damals hatten im Zuge der beginnenden Corona-Pandemie Hamsterkäufe in den Industrieländern den Nestlé kräftig Rückenwind beschert.
Treiber des jetzigen Wachstums waren vor allem Kaffee-Marken wie Nespresso, Nescafe und die von den Schweizern vermarkteten Starbucks-Produkte. In der Pandemie rissen die Kunden neben Milchprodukten und Backmischungen dem Konzern aber auch Fertiggerichte und vegetarische Produkte aus der Hand. Auch mit Tierfutter setzten die Schweizer mehr um.
Allerdings hat Nestlé einen Gegenspieler: den Schweizer Franken. Die Stärke der heimischen Währung zehrt bereits seit einigen Quartalen die Umsatzzuwächse auf, da von den höheren Auslandserlösen bei der Umrechnung in die Heimatwährung weniger bleibt. So war es auch diesmal. Die Wechselkurseffekte machten im vergangenen Jahresviertel mehr als fünf Prozentpunkte des organischen Wachstums zunichte.
Hinzu kam, dass Nestlé sich im Zuge des von Schneider eingeleiteten Konzernumbaus von weiteren Unternehmensteilen trennte. So wurde etwa das nordamerikanische Wassergeschäft verkauft.
Nominal stieg der Umsatz damit noch um 1,3 Prozent. Da der ausgewiesene Umsatzanstieg wohlgemerkt von Währungseffekten und Zu- und Verkäufen beeinflusst wird, ist er für Analysten und Investoren jedoch zweitrangig.
Nestlé-Wachstum begeistert die Anleger - Top-Position im SMI
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat die Anleger mit dem stärksten Wachstum seit fast zehn Jahren in Jubelstimmung versetzt. Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns gewannen am Donnerstag 3,2 Prozent auf 110,34 Franken und waren in der Spitze mit 110,92 Franken so teuer wie letztmals Anfang September 2020.
Sie lagen damit im Schweizer SMI-Index vorne und trieben auch den gesamteuropäischen Sektor der Nahrungs- und Getränkehersteller kräftig an, der mit plus 1,8 Prozent die Stoxx-600-Branchenübersicht anführte.
Würden die Nestlé-Aktien nicht seit Anfang der Woche ex Dividende von 2,75 Franken gehandelt, kämen sie bereits an ihr Rekordhoch aus dem September 2019 bei 113,20 Franken heran. Allein seit Ende Februar beläuft sich der Kurszuwachs auf gut 16 Prozent.
Experten waren vom starken organischen Umsatzwachstums begeistert. Mit 7,7 Prozent liegt dieses nicht nur klar über den 3,9 Prozent im Vorquartal, sondern auch erheblich über den Schätzungen von Analysten. Diese starken Fortschritte überraschen Analysten zudem auch deshalb, weil die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr sehr hoch war.
Das organische Wachstum lag letztmals im vierten Quartal 2011 mit 8,4 Prozent höher, den besten Wert erreichte der Konzern im ersten Quartal 2008 mit 9,8 Prozent. Besonders positiv überrascht hat dabei weniger die Preiskomponente, sondern vor allem das starke Mengenwachstum (RIG). Dieses betrug nun 6,4 Prozent, was laut der Zürcher Kantonal Bank der stärkste Wert seit mindestens 20 Jahren ist. Und dies trotz hoher Basiseffekte im Vorjahr mit Schaltjahr und Hamsterkäufen zu Beginn der Corona-Pandemie. "Nestlé bereitet Freude", kommentierte denn auch die Bank. Nestlé sei damit auf Kurs für weitere Wachstumsverbesserungen 2021 und für die kommenden Jahre.
Begrüßt wird in Analystenkreisen insbesondere das erfreuliche Abschneiden im Geschäft mit Tiernahrung sowie mit Kaffee. Das sei zwar so erwartet worden, allerdings nicht im vorliegenden Umfang, hieß es. Verblüfft zeigte man sich auch vom prozentual zweistelligen Wachstum im Geschäft mit Milchprodukten und Speiseeis.
Laut den Analysten der Privatbank Vontobel überzeugt das Geschäftsmodell von Nestlé. Der Konzern sei im aktuellen Umfeld eine "Must-have"-Aktie. Die Fundamentaldaten des Unternehmens für die Wertschöpfung seien selten so stark gewesen.
Für etwas Erstaunen sorgte höchstens, dass sich die Aussagen zur diesjährigen Umsatzentwicklung weiter mit jenen anlässlich der Bilanzvorlage von Mitte Februar decken. Die besagten Aussagen erschienen zusehends konservativ, hieß es dazu.
/tav//AWP/ajx/jha/
VEVEY (dpa-AFX)
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