Nespresso erteilt Finanzministeriumsstudie zu Firmenabzügen Abfuhr

Der Wahlkampfstreit um eine Studie des Finanzministeriums, in der über den angeblichen Verlust von 70.000 Arbeitsplätzen und einen Steuerausfall von 1,26 Milliarden Euro von 2008 bis 2012 wegen der Abwanderung von Konzernen aus Österreich die Rede ist, ist um eine Facette reicher. Der Chef von Nespresso Österreich, Dietmar Keuschnig, dessen Firma in der Studie genannt wird, dementiert in einem Brief an Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) und -Staatssekretär Andreas Schieder (SPÖ) Abwanderungspläne und sagt, "es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie die Studienautoren zu diesem Schluss kommen können".

Die Tageszeitung "Österreich" berichtete am Montag, der Brief liegt der APA vor. Keuschnig schreibt, dass ihn die Informationen aus dem Finanzministerium "einigermaßen irritiert haben" und die Studienautoren wohl Vorgänge "fälschlich interpretiert haben". Für seine Firma sei eine "Absiedlung zu keinem Zeitpunkt ein Thema" gewesen".

Daher ersucht Keuschnig das Finanzministerium "dringlichst", Infos aus seiner Stellungnahme "an die Studienautoren in Ihrem Haus sowie auch an Ihre Presseabteilung weiterzuleiten, um weitere Fehlinterpretationen, Missverständnisse oder Falschmeldungen (...) zu vermeiden".

Nespresso habe die Mitarbeiterzahl in den vergangen zwei Jahren um 100 erhöht, mit Ende 2013 würden 350 Menschen bei der Firma Arbeit finden. Speziell in den vergangenen zwei Jahren hätte das Unternehmen substanziell expandiert und mit Boutiquen in Innsbruck und Klagenfurt "zwei Bundesländer neu erschlossen", schreibt der Nespresso-Geschäftsführer. In Graz und Salzburg habe man die Flächen verdoppelt. Seit Mai gebe es ein Kundenzentrum in Wien, das 35 neue Arbeitsplätze gebracht habe.

(Schluss) phs/ivn

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