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05.09.2014 15:49:31

Nato beschließt Krisen-Eingreiftruppe

   Von Stephen Fidler und Dion Nissenbaum

   NEWPORT-Die Nato hat am Freitag bei ihrem Gipfel in Wales den Aufbau einer Krisen-Eingreiftruppe beschlossen, die auf neue Bedrohungen reagieren soll. Hochrangige US-Vertreter berieten gleichzeitig mit neun anderen Ländern über eine Koalition gegen eine dieser Bedrohungen: die Extremisten der Gruppe Islamischer Staat.

   Die neue Bereitschaftstruppe solle in zwei bis fünf Tagen überall in der Welt einsatzbereit sein, erklärte der britische Premierminister David Cameron. Er beschrieb die Truppe als Teil einer Strategie, mit der den östlichen Partnern versichert werden solle, dass das Nato-Versprechen einer gemeinsamen Verteidigung weiter gilt, auch während "Russland illegal über die Ukraine trampelt".

   Cameron eröffnete den zweiten Tag des Treffens, der von den Teilnehmern als "Entscheidungstag" bezeichnet wurde. Nun sollten die Antworten auf die Bedrohungen, die am Donnerstag analysiert wurden, formuliert werden.

   US-Außenminister John Kerry und Verteidigungsminister Chuck Hagel trafen sich währenddessen mit ihren Gegenübern aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Australien, der Türkei, Italien, Polen und Dänemark. Kerry beschrieb den Kampf gegen den Islamischen Staat als "Gelegenheit, um zu beweisen, dass wir zusammenkommen können [und] dass unsere Verteidigungskapazitäten nicht so in einem alten Modell eingefroren sind, dass wir uns nicht zusammenreißen und eine Koalition der eindeutig Willigen schaffen könnten."

   Kerry erklärte, die Koalition sei bereit, den sunnitischen Extremisten gegenüberzutreten. Sie wolle aber keine Soldaten in den Nahen Osten schicken. "Es gibt für jeden eine rote Linie", sagte er. Diese verlaufe bei der Entsendung von Bodentruppen.

   2 Prozent des BIP für die Verteidigung

   Cameron sagte auf dem Gipfel, Großbritannien werde 3.500 Soldaten zu der neuen Eingreiftruppe beitragen. Später stellten Regierungsvertreter klar, dass diese Zahl für Maßnahmen in Osteuropa bis Ende 2015 gelte - so etwa für Patrouillenflüge über dem Baltikum und Manöver. Der britische Beitrag zu der Eingreiftruppe soll rund 1.000 Soldaten umfassen. Das Hauptquartier soll in Polen eingerichtet werden. Ausrüstung wie etwa Munitionsvorräte sollen laut Cameron in potenziell verwundbaren Ländern gelagert werden.

   Cameron erklärte zudem, er erwarte, dass die Regierungschefs sich verpflichten werden, 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die Verteidigung auszugeben. Ein Fünftel davon soll in Ausrüstung gehen. Die Nato solle ihre Partnerschaften mit Ländern außerhalb der Allianz ausbauen, um "ein effektiveres Sicherheitsnetzwerk" zu schaffen.

   Regierungsvertreter erklärten, die Verpflichtung sei nicht bindend und solle über einen Zeitraum von zehn Jahren umgesetzt werden. Es sei aber ein Signal, dass die Rückgänge der Militärausgaben bei den Nato-Ländern nicht weitergehen könnten.

   Mitarbeit: Kjetil Malkenes Hovland in Oslo

   Kontakt zum Autor: redaktion@wsj.de

   DJG/WSJ/smh

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   September 05, 2014 09:19 ET (13:19 GMT)

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