ESG-Trend |
09.06.2022 16:10:00
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Nachhaltige Geldanlagen 2021 mit Nachfrageplus
Getrieben wurde das Wachstum von privaten Anlegerinnen und Anlegern. Diese hielten per Ende 2021 mit 56 Prozent erstmals die Mehrheit an nachhaltigen Fonds in Österreich. Ein Jahr zuvor waren es noch 34 Prozent. Das von Privaten gehaltene Fondsvolumen stieg um 164 Prozent, bei institutionellen Anlegern war es lediglich ein Plus von 9 Prozent.
Für das laufende Jahr rechnen vom FNG befragte Expertinnen und Experten mit einem weiteren Wachstum beim nachhaltigen Investitionsvolumen. Dieses werde neben einer steigenden Nachfrage durch institutionelle Anleger auch durch Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingen (zum Beispiel Berichtspflicht zu nachhaltigen und sozialen Kriterien) getrieben. Dazu kämen die Nachfrage privater Anleger und Sorgen um die Reputation des jeweiligen Investmenthauses.
Angesichts der aktuellen Marktlage gehe er allerdings heuer nicht von einem ähnlich starkem Wachstum aus wie im vergangenen Jahr, sagte Wolfgang Pinner, Leiter vom FNG Österreich, stellvertretender FNG-Vorsitzender und Leiter des Bereichs Corporate Responsibility in der Raiffeisen KAG am Donnerstag in einem Pressegespräch. Das erwartete Wachstum 2022 dürfte ihm nach auch weiterhin stärker von Zuflüssen und neuen Produkten getrieben werden, als von der Performance der jeweiligen Fonds. Einen Abfluss aufgrund der zur Zeit schwächeren Performance befürchtet Pinner aber nicht. Nachhaltige Anleger hätten meist einen längerfristigen Investmenthorizont, so seine Einschätzung.
Nachhaltige Publikumsfonds um legten besonders deutliche 81 Prozent zu und waren Ende 2021 38,4 Mrd. Euro schwer. Nachhaltige Spezialfonds steigerten ihren Wert um 37 Prozent auf rund 23 Mrd. Euro. Zwei Drittel dieses Wachstum seien dabei auf Nettomittelzuflüsse zurückzuführen, so der FNG Marktbericht 2022. Bei den Publikumsfonds machten Zuflüsse 53 Prozent der Volumensteigerung aus.
Die große Mehrheit (69 Prozent) des in nachhaltige Fonds investierten Geldes entfiel auf Unternehmenswerte, 39 Prozent wurden in Aktien angelegt, 30 Prozent in Unternehmensanleihen. 28 Prozent der nachhaltigen Geldanlagen wurden in Staatspapiere investiert, der Rest in sonstige Geldanlagen, darunter nachhaltige Immobilienfonds.
Zu den nachhaltigen Investments zählt das FNG Anlagen, die umweltbezogenen, sozialen und auf eine verantwortungsvolle Unternehmensführung bezogenen Kriterien (sogenannte ESG-Kriterien) entsprechen und laut EU-Offenlegungsverordnung als Artikel-8- oder Artikel-9-Fonds klassifiziert sind. Artikel-9-Fonds, die an konkrete Nachhaltigkeitsziele gebunden sind, spielen in Österreich aber nur eine sehr geringe Rolle.
spo/tsk
(APA)
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