Nach Zahlenvorlage |
24.11.2016 13:10:00
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UNIQA-Chef Brandstetter prüft Abbau weiterer Beteiligungen
Bereits bis Weihnachten wolle man eine Entscheidung zur UNIQA Italien treffen - die Beteiligung steht seit einiger Zeit am Prüfstand. Italien sei mit 900 Mio. Euro Prämie und im Schnitt 25 Mio. Euro jährlichem EGT-Beitrag profitabel. Behalte man die Beteiligung, werde das Geschäftsmodell geändert. Verkaufe man sie, sei die Frage, was man mit dem Kapital tun könne, wünschenswert wäre eine profitable Schaden/Unfallgesellschaft.
Schon länger in der Pipeline ist der Verkauf des UNIQA-Anteils an den Casinos, scheitere der jetzt eingefädelte Deal mit der Novomatic, verkaufe man an andere Aktionäre. Durch den Casinos-Verkauf würde "ein erheblicher außerordentlicher Buchgewinn entstehen", sagte Brandstetter im Klub der Wirtschaftspublizisten.
In kerngeschäftsnahen Bereichen wolle man dagegen zukaufen, etwa Spitäler oder Gesundheits-Infrastruktur.
Investments plant die UNIQA auch im Infrastrukturbereich - Ziel ist eine Milliarde Euro binnen drei Jahren; aktuell verfügt man über insgesamt 30 Mrd. Euro Kapitalanlagen. Bei der Infrastruktur gebe es aber mehr Nachfrage als angebotene Projekte am Markt, "es ist ein Wettbewerb zwischen den Versicherungen da". Die UNIQA kooperiert hier mit dem australischen Finanzinvestor Macquarie. Als Beispiele nannte Brandstetter eine französische Autobahn mit 2,9 Prozent Rendite pro Jahr für 30 Jahre Laufzeit sowie eine Autobahn in der Slowakei mit einem Kupon von 4,78 Prozent, "wo bekomme ich das sonst?" Auch ein Gefängnisprojekt in den Niederlanden sehe man sich an. Außerhalb des Euroraums wolle man Infrastruktur-Investments aber nicht tätigen.
Massive Kritik übte der UNIQA-Chef an der EZB-Geldpolitik, die er als "absolut wahnwitzig" bezeichnete "weil sie unseren Kindern eine Bürde, Kosten umhängt", die irgendjemand tragen müsse. Bis März kaufe die EZB Anleihen für 1.800 Mrd. Euro, obwohl es keine größeren Reformen in den Staatshaushalten oder Zukunftsinvestitionen etwa in die Bildung gebe. Trotz Niedrigzinsen sei die Austro-Sparquote von 5,5 auf 7,5 Prozent gestiegen, "das gebunkerte Geld fehlt woanders".
sp/itz
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