Nach wochenlangen Verhandlungen steht neue Koalition für Island

   REYKJAVIK (AFP)--Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich die Mitte-rechts-Parteien in Island auf eine Regierungskoalition geeinigt. Der bisherige Finanzminister Bjarni Benediktsson von der Unabhängigkeitspartei soll neuer Regierungschef werden, wie am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Reykjavik mitgeteilt wurde. Außer der Unabhängigkeitspartei mit 21 von 63 Parlamentssitzen sind die Reformpartei und die Partei Glänzende Zukunft an der künftigen Koalition beteiligt.

   Island hat nur 332.000 Einwohner, zog jedoch unter anderem in der Finanzkrise 2008 und bei der Veröffentlichung der "Panama Papers" große Aufmerksamkeit auf sich. Auf den Listen der "Panama Papers" zum Kapitalbesitz in Steuerparadiesen fanden sich 600 Isländer wieder. Der damalige isländische Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson trat nach den Enthüllungen im April 2016 zurück.

   Auch Benediktssons Name steht in den "Panama Papers". Die Wähler hielten dem bisherigen Finanzminister aber offenbar zugute, dass Island zuletzt ein solides Wachstum verzeichnete und dass es praktisch keine Arbeitslosigkeit mehr gibt. Das künftige Regierungsprogramm sieht vor, dass gegen Ende der Legislaturperiode ein Referendum über einen EU-Beitritt abgehalten werden könnte. Die Koalitionsverhandlungen zogen sich zehn Wochen hin. Die Parteienlandschaft Islands ist zerklüftet.

   DJG/brb

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   January 10, 2017 13:24 ET (18:24 GMT)- - 01 24 PM EST 01-10-17