Ausfinanzierung bis 2016 17.04.2014 15:53:00

Nach Verlustjahr: Bene derzeit mit negativem Eigenkapital

Die Eigenkapitalquote ist nach einem negativen Betriebsergebnis (Ebit) von 24,2 Millionen im Geschäftsjahr 2013/14 laut Bene-Finanzvorstand Rudolf Payer nun negativ. Im Jahr 2012/13 lag die Eigenkapitalquote per Ende Jänner 2013 bei 2,4 Prozent."Wir sind ausfinanziert bis 2016", sagte Payer zur APA.

Das Eigenkapital sei "restrukturierungsbedingt" negativ. Eine konkrete Zahl wollte der Bene-Finanzvorstand nicht nennen. Bene habe eine Fortbestandsprogose und diese werde "auch noch bestätigt". Nähere Details zur Bilanz 2013/14 wird der Büromöbelhersteller am 21. Mai bekanntgeben.

Bene will die Eigenkapitalquote in naher Zukunft wieder auf 25 Prozent anheben. "Von Investor bis Anleihe ist alles möglich", so Payer. Man werde "sehr breit schauen" und "Ende des Jahres soll es ein klares Bild geben". Gemeinsam mit dem Kernaktionär Bene Privatstiftung und mit den finanzierenden Banken sollen Gespräche mit möglichen Eigenkapitalgebern geführt werden. Deloitte ist als Berater unter Vertrag genommen worden.

Im vergangenen Jahr hatte Bene bereits eine Refinanzierung einer 40-Mio.-Euro-Anleihe und längere Kreditlaufzeiten mit den Banken vereinbart und frische Mittel von 14 Mio. Euro erhalten.

Bene hat auch einen Kredit in Höhe von knapp 20 Mio. Euro im Rahmen des Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG) laufen. Das baldige Ende der Staatsgarantien bereiten Payer kein Kopfzerbrechen, weil es ein "Commitment der Banken" gibt.

Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms wurden bisher 150 Beschäftigte in Österreich abgebaut. Am Produktionsstand Waidhofen an der Ybbs (NÖ) will Bene aber nicht rütteln. "Der Standort ist der Herzschlag für die gesamte Gruppe", betonte Payer. Auch ein weiterer Mitarbeiterabbau sei derzeit nicht geplant.

Bei der Restrukturierung will der Bene-Finanzvorstand "auf der Kostenseite dranbleiben" und auf der Ertragsseite durch die stärkere Bearbeitung von ertragsstarken Märkte in Westeuropa - darunter Österreich, Mittlerer Osten und punktuell Asien - vorankommen. Wegen der politischen Lage seien die Absatzmärkte Russland und Ukraine "sehr kritisch". Bene betreibt ein Büro in Moskau mit 80 Mitarbeitern.

An der Wiener Börse notierten Bene-Aktien heute, Donnerstagvormittag, mit einem Minus von 5,7 Prozent bei 0,565 Euro.

cri/kan

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