Umsatz gestiegen |
14.11.2018 17:51:00
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Nach starken Zahlen: Wirecard erhöht abermals die Jahresprognose - Aktie rot
Die Aktie lag zum Handelsende mit 5,03 Prozent im Minus bei 149,10 Euro. Anleger hatten zu bemängeln, dass der DAX-Aufsteiger sich nicht noch mehr zutraut als die nun ausgegebenen 550 bis 570 Millionen Euro beim operativen Ergebnis (Ebitda). Zuvor ging das Unternehmen noch von 530 bis 560 Millionen Euro aus, wohingegen am Markt schon mit rund 565 Millionen gerechnet wurde. Analyst Adam Wood von der US-Investmentbank Morgan Stanley sagte, Wirecard habe nur mit den Markterwartungen gleichgezogen.
Braun machte in einer Telefonkonferenz mit Analysten deutlich, dass das Unternehmen gute Chancen habe, in der oberen Hälfte der neuen Prognose zu landen. Wirecard gilt traditionell als vorsichtig bei den ausgegebenen Zielen.
Erreicht Wirecard die Mitte der neuen Spanne, komme der Anstieg zu über 30 Prozent aus eigener Kraft, rechnete das Management vor. Im dritten Quartal sei das Unternehmen beim Umsatz zu rund einem Drittel aus eigener Kraft gewachsen, beim Ergebnis mit einer Rate von 36 Prozent, sagte Braun und wollte das auch als Richtwert für die kommenden Quartale verstanden wissen. Das organische Wachstum sei beeindruckend, schrieb Analyst Sebastien Sztabowicz vom französischen Analysehaus Kepler Cheuvreux.
Wirecard war im September in den deutschen Leitindex DAX aufgestiegen und hatte dort die Commerzbank ersetzt. Wirecard ist an der Börse derzeit mit 18,6 Milliarden Euro mehr wert als das größte deutsche Geldinstitut, die Deutsche Bank. Investoren versprechen sich für die Zukunft viel vom rasanten Wachstum des Unternehmens. Im DAX ist Wirecard in diesem Jahr mit einem Plus von über 60 Prozent mit Abstand die erfolgreichste Aktie, obwohl das Unternehmen seit dem Hoch im April einen deutlichen Abschwung hinnehmen musste.
Das Unternehmen setzt darauf, dass Bargeldzahlungen immer stärker durch elektronische Zahlungen ersetzt werden. Vor allem vom Onlinehandel profitiert der Konzern. Das Unternehmen zählt 40 000 größere und mittlere Händler zu seinen Kunden, bei kleinen Händlern sind es gar 225 000. Wirecard übernimmt neben der reinen Zahlungsabwicklung auch die Akzeptanz von Kreditkarten für die Händler und sichert die Zahlungen ab. Dafür kassiert Wirecard Gebühren, die sich am Wert der Transaktionen orientieren.
Über die eigene Plattform flossen in den ersten neun Monaten des Jahres 90,2 Milliarden Euro, ein Plus von 44 Prozent. Vor allem außerhalb Europas wuchsen die Zahlungen rasant um über 78 Prozent. Wirecard kauft seit geraumer Zeit auch Firmen zu. Zuletzt war das Unternehmen in den nordamerikanischen Markt eingetreten und hatte das Geschäft in Asien verstärkt.
Vorläufige Zahlen zum dritten Quartal hatte Wirecard bereits vorgelegt. Der Umsatz war um 34,8 Prozent auf 547,1 Millionen Euro gestiegen. Das operative Ergebnis zog um 36,3 Prozent auf 150,1 Millionen Euro an. Auch unterm Strich zahlt sich die Fokussierung auf die Abwicklung von Zahlungen im Internet weiter aus. Im dritten Quartal stieg der Nettogewinn um über die Hälfte auf 97 Millionen Euro./men/elm/jha/
ASCHHEIM (dpa-AFX)
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