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Neue Einnahmequelle 12.10.2024 23:47:00

Nach Herausforderungen wie Lieferengpässen: Rivian führt Gebrauchtwagenprogramm ein

Nach Herausforderungen wie Lieferengpässen: Rivian führt Gebrauchtwagenprogramm ein

• Rivian kämpft mit Lieferengpässen, revidierten Prognosen & Co.
• Tesla-Konkurrent nimmt Gebrauchtwagenverkäufe ins Visier
• Analysten skeptisch bezüglich Rivian-Aktie

Lieferengpässe, Auslieferungszahlen & Co.

Bei Rivian läuft es in letzter Zeit nicht ganz rund. Die Auslieferungen sind etwas ins Stocken geraten. Wie der Elektroauto-Hersteller kürzlich in einer Pressemitteilung im Rahmen der Vorlage der Auslieferungszahlen für das dritte Quartal mitteilte, produzierte er in den drei Monaten bis zum 30. September 2024 in Normal, Illinois, 13.157 Fahrzeuge und lieferte 10.018 aus. Da Rivian aber mit Lieferengpässen einer gemeinsamen Komponente auf den Plattformen R1 und RCV zu kämpfen hat, musste die Produktion zuletzt heruntergefahren werden. "Diese Auswirkungen des Lieferengpasses begannen im 3. Quartal dieses Jahres, haben sich in den letzten Wochen verschärft und halten an", heißt es in der entsprechenden Mitteilung. Vor diesem Hintergrund habe das Unternehmen auch seine jährliche Produktionsprognose auf 47.000 bis 49.000 Fahrzeuge revidiert - nach ursprünglich geplanten 57.000 Autos. Die jährliche Auslieferungsprognose bekräftigte es daneben mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich, die voraussichtlich zwischen 50.500 und 52.000 Fahrzeugen liegen wird.

Als Reaktion auf diese Meldungen knickte die Rivian-Aktie an der NASDAQ zeitweise um fast neun Prozent ein, bevor sie den Handel schlussendlich noch 3,15 Prozent leichter bei 10,44 US-Dollar beendete.

Rivian setzt auf Gebrauchtwagenverkäufe

In der Zwischenzeit habe sich für Rivian nun aber ein neuer Weg aufgetan, um Umsatz zu generieren. So hat das Unternehmen kürzlich ein Gebrauchtwagenverkaufsprogramm für seinen R1T-Truck sowie seinen R1S-SUV angekündigt, wie The Motley Fool berichtet. "Es ist fast obligatorisch, wenn man ernst genommen werden will. Verbraucher, die Marken ausprobieren, mit denen sie noch nie Erfahrungen gemacht haben, wollen so viele Dinge wie möglich, die Vertrauen erwecken, und diese Programme sprechen das an", zitiert The Motley Fool Ivan Drury, leitender Analyst bei Edmunds, aus einem Bericht von Automotive News. Das Streben auf den Gebrauchtwagenverkaufsmarkt sei ein nächster logischer Schritt für eine reifende Marke. Wie The Motley Fool betont, seien gebrauchte Elektrofahrzeuge sehr begehrt, da der Wertverlust bei neuen E-Autos deutlich höher sei als bei benzinbetriebenen oder Hybridfahrzeugen. Darüber hinaus sei es für Rivian durch sein Gebrauchtwagenprogramm möglich, die Preise seiner Fahrzeuge über den Marktpreis anzuheben. Denn in diesem Rahmen seien meist detaillierte Inspektionen, der Rest der Werksgarantie und weitere Extras inkludiert. Drury ist deshalb der Meinung, dass ein "Gebrauchtwagenprogramm allen zugutekommt, außer der Konkurrenz".

Gebrauchtwagen verkauften sich derzeit äußerst gut, gerade im Vergleich zu vor einem Jahr, stellte The Motley Fool dazu weiter fest.

Schwere Zeiten für die Rivian-Aktie

Generell steht die Rivian-Aktie in diesem Jahr bislang aber nicht sonderlich gut da, so ging es seit Jahresstart um satte 55,29 Prozent nach unten (Stand: Schlusskurs vom 07. Oktober 2024). Das durchschnittliche Kursziel des VW-Partners bei TipRanks liegt derzeit allerdings bei 17,24 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von mehr als 64,19 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau gleichkommt. Die Meinungen der bewertenden Analysten sind jedoch gemischt - während elf das Papier zum Kauf empfehlen, raten neun Experten zum Halten. Zwei Analysten würden die Rivian-Titel unterdessen verkaufen (Stand: 7. Oktober 2024).

Die Zahlenvorlage für das dritte Quartal wird für den 7. November nach Börsenschluss erwartet. Interessierte Anleger dürften sowohl die Zahlen als auch die Auswirkungen des Gebrauchtwagenverkaufsprogramms des Tesla-Konkurrenten mit besonderer Neugier verfolgen.

Redaktion finanzen.at

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