Nach Gipfel: Lob für Flüchtlingshilfe - Kritik an Klimaschutz

BELEK (dpa-AFX) - Die G20 haben mit ihren Beschlüssen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise "mutige neue Impulse" gegeben, aber die Erwartungen beim Klimaschutz enttäuscht. In Reaktionen zum Abschluss des zweitägigen Gipfels der großen Industrie- und Schwellenländer am Montag im türkischen Belek nahe Antalya gab es viel Lob für die Zusagen zur größeren Unterstützung der Flüchtlinge.

"Wo ein politischer Wille ist, ist auch ein Weg. Das haben die G20-Führer bei den Flüchtlingen gezeigt", sagte der G20-Experte der Entwicklungsorganisation Oxfam, Steve Price-Thomas. "Jetzt müssen sie das gleiche Niveau an Führung in ähnlich wichtigen Fragen wie Klimawandel und Ungleichheit demonstrieren."

Das Kommuniqué sei ein Fortschritt gegenüber dem Gipfel im australischen Brisbane im Vorjahr. Es erkenne an, dass Ungleichheit zu Instabilität beitrage und das Wachstum bremse, sagte der Experte.

Die Klimaschutzorganisation Climate Action Network kritisierte, dass die G20 keine neuen Zusagen im Klimaschutz oder zur Beendigung der Subventionen für fossile Energien gemacht hätten. Obwohl die Gruppe der Zwanzig für 70 Prozent der Emissionen weltweit verantwortlich sei, habe sie keine Führung in den Verhandlungen für eine starke Vereinbarung auf dem Weltklimagipfel in zwei Wochen in Paris gezeigt.

Das Programm gegen Steuertricks internationaler Unternehmen, das die G20 zur Umsetzung empfehlen, stieß auf gemischte Reaktionen. Es wurde zwar als Schritt in die richtige Richtung gewertet, doch fanden Kritiker, die großen Staaten hätten die Entwicklungsländer im Stich gelassen, die besonders unter Gewinnverlagerungen litten./lw/DP/he