Gaza-Grenze unter Kontrolle |
10.10.2023 11:33:00
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Nach Angriffen von Hamas-Terroristen: Israel mobilisiert Soldaten - Fokus auf Offensive
"Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Offensive im Gazastreifen", sagte Hecht. Die Armee hatte binnen 48 Stunden rund 300 000 Reservisten mobilisiert - die größte Mobilisierung in der Geschichte des Landes. An der Grenze richtete das Militär seinen Angaben zufolge auch eine "Infrastruktur für künftige Operationen" ein.
Der Militärsprecher bestätigte, in Israel befänden sich die Leichen von rund 1500 Terroristen. Hunderte weitere palästinensische Angreifer wurden gefangen genommen.
Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei dem darauf folgenden Massaker wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Allein in Beeri wurden am Montag noch mehr als 100 Leichen gefunden, nachdem die Armee die Kontrolle über den Ort wiedergewonnen hatte. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Vier davon schweben noch in Lebensgefahr, 155 gelten als Schwerverletzte.
Bei massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt.
'WSJ': Israel war auf anderen Krieg vorbereitet
Das israelische Militär war nach einem Bericht des "Wall Street Journal" nicht auf einen Angriff mit eher einfachen Mitteln vorbereitet. Dass der etwa sechs Meter hohe Grenzzaun vom Gazastreifen aus mit Bulldozern niedergewalzt werden konnte und Kämpfer der Palästinenserorganisation Hamas am Wochenende so ins Land gelangten, habe Israel unvorbereitet getroffen, schrieb die US-Zeitung am Montag (Ortszeit). Das israelische Militär habe sich in der jüngeren Vergangenheit eher auf Cyber-Fähigkeiten, das Sammeln von Geheimdienstmaterial sowie fortschrittliche Waffensysteme und die Abwehr von Terrorattacken fokussiert.
Zudem habe das Militär in jüngerer Zeit seine Aufmerksamkeit eher auf das von Israel besetzte Westjordanland gelenkt, um dort einen palästinensischen Aufstand zu unterdrücken, schreibt die Zeitung weiter. Noch im Juni seien dort israelischen Medienberichten zufolge Truppen aufgestockt worden. Rückblickend wirke die aufgeflammte Gewalt im Westjordanland wie ein kalkulierter Akt, um die Aufmerksamkeit von den Vorbereitungen im Gazastreifen abzulenken, sagte Mark Dubowitz von der US-Denkfabrik Foundation for Defense of Democracies der Zeitung.
Seit 2015 Militär umgebaut und Kampftruppen reduziert
Israels Militär habe sich auf "den falschen Krieg vorbereitet", zitierte das "Wall Street Journal" Avi Jager, einen Wissenschaftler am International Institute for Counter-Terrorism in Israel. Er verwies demnach darauf, dass das Militär 2015 mit einem Umbau begonnen, mehr Gewicht auf Technologie gelegt und dabei Kampftruppen reduziert habe. "Wir sprechen über einen langjährigen Prozess, in dem die Bodentruppen des israelischen Militärs geschwächt wurden", sagte Kobi Michael vom Institute for National Security Studies in Tel Aviv der Zeitung.
Warnungen israelischer Geheimdienste vor einem potenziellen Krieg hätten sich zudem auf den Norden und die Bedrohung der Hisbollah, dem ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas-Verbündeten im Libanon, konzentriert, schrieb die Zeitung ferner unter Berufung auf Militäranalysten.
Israel fliegt nach Hamas-Überfall weiter Luftangriffe in Gaza
Israel hat nach dem Überfall der islamistischen Hamas mit rund 900 Toten weiter Luftangriffe im Gazastreifen geflogen. Mehr als 200 Terrorziele seien in der Nacht bombardiert worden, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Unter anderem seien ein Waffenlager der Palästinenserorganisation Hamas und Einrichtungen der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad angegriffen worden.
Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei dem darauf folgenden Massaker wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Allein in Beeri wurden am Montag noch mehr als 100 Leichen gefunden, nachdem die Armee die Kontrolle über den Ort wiedergewonnen hatte. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Vier davon schweben noch in Lebensgefahr, 155 gelten als Schwerverletzte.
Bei massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt.
Zudem bestätigte ein Sprecher der israelischen Armee, in Israel befänden sich die Leichen von rund 1500 Terroristen. Hunderte weitere palästinensische Angreifer wurden demnach gefangen genommen.
Israel hat Grenzorte zum Gazastreifen fast komplett evakuiert
Vor einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen hat Israel die Grenzorte am Rande des Palästinensergebiets fast vollständig evakuiert. Man habe fast alle Einwohner der Grenzorte in sicherere Gebiete gebracht, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag. "Es gibt einige wenige Menschen, die bleiben wollten, oder die in den Orten gebraucht werden" sagte er.
Die Grenze zum Gazastreifen sei wieder gesichert. Er sprach von einer "eisernen Mauer" mit Schutz durch Panzer und Luftwaffe. Jeder Palästinenser, der sich der Sperranlage mit Israel nähere, werde erschossen.
Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei den darauf folgenden Angriffen sowie einem Massaker unter Teilnehmern eines Musikfestivals wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt.
Vollständige Abriegelung des Gazastreifens verstößt gegen Völkerrecht
Die Vereinten Nationen kritisieren Israels Beschluss, alle Lieferungen von Nahrungsmitteln, Wasser, Strom oder Benzin in den Gazastreifen einzustellen. Es sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Dienstag in Genf mit.
"Belagerungen, die das Leben von Zivilisten gefährden, indem sie ihnen überlebenswichtige Güter vorenthalten, ist nach dem humanitären Völkerrecht verboten", teilte Türk mit. "Bei einer Belagerung die Bewegungsfreiheit von Menschen und Gütern einzuschränken kann nur durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt werden, sonst kommt dies einer kollektiven Bestrafung gleich."
TEL AVIV/GAZA / WASHINGTON / GENF (dpa-AFX)
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