28.02.2014 16:12:59
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Myanmar: Regierung ordnet Einstellung medizinischer Aktivitäten an - Ärzte ohne Grenzen besorgt über das Schicksal tausender Patienten
Die dauerhafte Einstellung der medizinischen Hilfe würde verheerende Auswirkungen auf rund 30.000 HIV/Aids-Patienten und mehr als 3.000 Tuberkulose-Patienten haben, die Ärzte ohne Grenzen derzeit in Myanmar behandelt. Heute blieben die Kliniken zur Behandlung von HIV/Aids in den Bundesstaaten Rakhine, Shan und Kachin sowie in Rangun erstmals geschlossen. Die Patienten erhielten dadurch nicht die medizinische Versorgung, die sie benötigen.
Im Bundesstaat Rakhine haben aufgrund dieser Entscheidung zehntausende Menschen in den Vertriebenenlagern in abgelegenen Dörfern, in denen sie aufgrund der anhaltenden humanitären Krise leben müssen, jetzt keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung mehr. Dazu gehören unter anderem lebenswichtige Überweisungen akut kranker Patienten an öffentliche Krankenhäuser, die Versorgung schwangerer Frauen und von Neugeborenen.
Keine andere medizinische Nichtregierungsorganisation leistet in dem Bundesstaat in einem solchen Ausmaß lebensrettende medizinische Hilfe wie Ärzte ohne Grenzen, mit einer so umfassenden Infrastruktur und großen Erfahrung.
Während der 22 Jahre andauernden Tätigkeit in Myanmar hat die Organisation gezeigt, dass sie Hilfe ausschließlich an den medizinischen Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert, unabhängig von der ethnischen oder politischen Zugehörigkeit, der Religion oder des Geschlechts der Patienten.
Seit 2004 hat Ärzte ohne Grenzen im Bundesstaat Rakhine allein mehr als 1,2 Millionen Malariapatienten behandelt. Die Krankheit tritt dort besonders häufig auf.
Die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen beruht auf der medizinischen Ethik und auf den Prinzipien der Neutralität und Unparteilichkeit. Die Organisation führt derzeit Gespräche mit der Regierung von Myanmar, um den Mitarbeitern zu ermöglichen, die lebensrettende medizinische Hilfe im gesamten Land wieder aufzunehmen und auf bisher nicht ausreichend berücksichtigte Gesundheitsprobleme der Bewohner zu reagieren.
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Pressekontakt: Stefan Dold, 030/700130-239, stefan.dold@berlin.msf.org; www.aerzte-ohne-grenzen.de
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