Diversifikation mal anders |
16.02.2022 23:07:00
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Musik, Insekten & Co.: Das sind Bloombergs alternative Investmentideen
• Auch Anlagemöglichkeiten außerhalb von Börse und Aktienmarkt sind möglich
• Bloomberg nennt alternative Anlagen
Ein Mix verschiedener Anlageformen macht nicht nur Sinn, sondern sollte für jeden Anleger zum Pflichtprogramm gehören. Im Idealfall werden Schwankungen im Portfolio auf diesem Weg ausgeglichen, ohne die Performance allzu negativ zu beeinflussen. Bloomberg hat - fernab von der Börse - eine Reihe von Investitionsmöglichkeiten aufgelistet, die nicht nur obige Kriterien erfüllen, sondern auch noch Spaß machen.
Whisky - nicht in Flaschen, sondern gleich im Fass
Als erste alternative Anlagemöglichkeit nennt Bloomberg Whisky. In die Spirituose zu investieren, kann sich als durchaus lohnenswert herausstellen. Schließlich wurden in der Vergangenheit bei Versteigerungen teils Millionenbeträge erzielt - für eine Flasche limitierten Tropfens. Anleger können hier jedoch auch all-in gehen und gleich Whisky im Fass erwerben, statt in der Flasche, rät Bloomberg. Denn Whisky werde im Vergleich zu Wein besser, wenn er älter werde - und kommt er vom Fass in die Flasche, reift er nicht weiter. Um sich Fässer zu sichern, die sich ihren Abfüllterminen nähern, nähmen Anleger heutzutage häufig die Hilfe von so genannten Whisky-Brokern in Anspruch.
Die Investitionslage am Whisky-Markt hat sich in den vergangenen Jahren als hervorragend herausgestellt, Angaben vom Knight Franks Wealth Report 2020 zufolge ist der Wert von seltenem Whisky in den letzten zehn Jahren um 564 Prozent gestiegen - mehr, als alle anderen Luxusgüter. Doch würden Anleger bei einer Investition in Fasswhisky auch Risiken auf sich nehmen - die Fässer könnten etwa auslaufen, was die Qualität beeinflusse.
Für ein Fass werden - je nach Produkt - zwischen 11.000 und 700.000 US-Dollar aufgerufen - ganz billig ist das Vergnügen einer Whiskyfass-Investition also nicht.
Einfach mal in Musik investieren
Musikrechte zu besitzen, war jahrzehntelang primär Plattenfirmen und den Künstlern selbst vorbehalten. Doch der Vormarsch von Social Media hat Musikern ein neues Geschäftsfeld eröffnet und auch Investoren können davon profitieren. Denn Songrechte werden immer dann benötigt, wenn ein Video mit Musik unterlegt werden soll, oder etwa Streaming-Konzerne ihren eigenen Content musikalisch untermalen.
Während der größte Teil der Musikrechte auch heute noch an Plattenfirmen, Unternehmen, Fonds und Milliardäre geht, gibt es auch für Privatanleger Möglichkeiten, auf diesem Gebiet zu profitieren. Eine Investition in den börsennotierten Hipgnosis Songs Fund Ltd, könnte sich lohnen, hier haben Investoren in den vergangenen zwölf Monaten 17 Prozent Rendite eingefahren. Zudem könne man auch Royalty Exchange in Betracht ziehen, ein in Denver ansässiges Unternehmen, das einen Marktplatz betreibt, auf dem Künstler Lizenzgebühren verkaufen, um ihre Arbeit zu finanzieren, raten die Experten von Bloomberg.
Ganz risikolos sind aber auch Anlagen im Musikgeschäft natürlich nicht. Schließlich ist der Musikmarkt volatil, wer in Lizenzgebühren für Newcomer investiert, kann schwer abschätzen, ob die Musik Fans findet und sich die Investition am Ende lohnt.
Umwelt: Investieren mit gutem Gefühl
In den Klimaschutz zu investieren, erfreut sich bei vielen Anlegern bereits großer Beliebtheit. Bloomberg hat in diesem Segment eine neue Anlagemöglichkeit aufgetan, die bislang nur wenige Investoren auf dem Schirm haben: Sie nennt sich "Restaurierte Wildnis". Das Ziel von Organisationen und Investoren ist es, die Natur auf einem bestimmten Gebiet wieder in ihren Zustand von vor geraumer Zeit zurückzusetzen.
Während sich mit Anders Povlsen unter anderem ein dänischer Einzelhandels-Milliardär diesem Ziel gewidmet hat, können auch weniger betuchte Investoren in diesem Segment Geld anlegen. Doch wer hier aktiv mithelfen will, auf den kommt einiges an Arbeit zu. Denn neben dem Grundstückserwerb müssen auch Forschungen angestellt werden, um den ursprünglichen Zustand von Botanik und Tierwelt zu ermitteln und schlussendlich wieder herzustellen. Wer hier sein Geld investiert, muss mit einem sehr langen Anlagehorizont rechnen, denn entsprechende Restaurationsprogramme können sich über Jahrzehnte und noch länger hinziehen. Bis auf dem Grundstück tatsächlich der Wildnis-Zustand wiederhergestellt ist, müssen sich Investoren hier sehr lange gedulden.
Auch wenn man kein Milliardär sein muss, um derartige Investitionen in Betracht zu ziehen, kann der Erwerb eines geeigneten Grundstückes doch teuer werden, auch die Folgekosten dürften Investoren nicht außer Acht lassen.
Insekten - das Essen von Morgen
Eine weitere alternative Geldanlage liegt laut Bloomberg im Nahrungsmittelsegment. Doch statt in börsennotierte Hersteller von Massennahrungsmitteln zu investieren, nennt das Portal eine andere Option: Insektenfarmen.
Bereits seit geraumer Zeit gelten Insektenfarmen als möglicher Lösungsansatz zur Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung. Auch wenn diese Art der Nahrungsmittelzufuhr in Europa noch keine große Anhängerschaft gefunden hat, gibt es doch inzwischen zahlreiche Investoren, die in diesem Segment Geld investieren. Dazu gehört auch Astanor Ventures, ein in Brüssel ansässiges Unternehmen, das im vergangenen Jahr 325 Millionen US-Dollar gesammelt hat, um in nachhaltige Agrar- und Lebensmittel-Startups zu investieren. Im Portfolio von Astanor ist auch Ynsect, Startup, das Mehlwurmkäfer für Tiernahrung, Dünger und Fischmehl züchtet.
Insektenfarmen als Nahrungsquelle der Zukunft auch für Menschen könnte künftig größere Aufmerksamkeit bekommen, denn der Klima-Vorteil, den Insektenzüchtung verglichen mit etwa Rinderzüchtung mit sich bringt, ist unbestreitbar. Offen ist allerdings, ob Insektenessen tatsächlich genügend Anhänger findet, um eine Investition in diesem Segment lohnenswert zu machen.
Darüber hinaus ist eine Investition etwa in Astanor eher gut betuchten Investoren vorbehalten - die Mindestinvestition liegt Bloomberg zufolge bei 250.000 Euro.
Den eigenen Garten verschönern
Ein weiterer überraschender Vertreter auf der Liste der alternativen Geldanlagen bei Bloomberg ist das Investieren in den eigenen Garten. Das Portal führt aus, dass Immobilienbesitzer ihre eigene Wohlfühloase schaffen können und damit (zumindest auf persönlicher Ebene) sofort von den Investitionen profitieren können.
Was die Kapitalrendite angeht, muss hier aber eine andere Rechnung aufgemacht werden. Grundsätzlich steigern Investitionen in die Immobilie und das Grundstück den Wert derselben - vorausgesetzt, man zieht einen Verkauf in Betracht. Laut Amanda Pendleton, Sprecherin der US-Immobilienwebsite Zillow, bringen Häuser, in denen in der Beschreibung die Landschaftsgestaltung erwähnt wurde, 2,7 Prozent mehr Geld ein. Landschaftsgestaltung, neue Fenster und Modernisierungen des Badezimmers seien die besten Investitionen vor dem Verkauf eines Hauses, zitiert Bloomberg die Expertin.
Wer sein Geld in allzu außergewöhnliche Gartendesigns steckt, kann aber auch das Gegenteil erreichen und den Wert der Immobilie senken. Zudem sollten die Folgekosten nicht außer Acht gelassen werden, denn ein Garten muss gepflegt werden.
Dabei ist eine Verschönerung des eigenen Grundstücks verhältnismäßig günstig zu haben: Ab 2.000 Euro können bereits Effekte erzielt werden - die Kosten für professionell gestaltete Landschaften sind aber deutlich höher anzusiedeln.
Redaktion finanzen.at
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