08.09.2013 15:01:39
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Munich Re rechnet bei Erneuerungsrunde 2014 mit stabilen Preisen
Der Rückversicherer Munich Re rechnet bei der am 1. Januar 2014 beginnenden Erneuerungsrunde mit den Erstversicherern mit weitgehend stabilen Preisen. In einigen Sektoren wie beispielsweise Rückversicherungen gegen Hurrikan-Schäden in den USA könnten die Prämien aber unter Druck geraten. Hintergrund seien die weiter vergleichsweise niedrigen Zinsen. Diese führten dazu, dass Anleger wie Pensionsfonds auf der Suche nach rentablen Anlagemöglichkeiten zunehmend in Verbriefungen von Versicherungsrisiken (Insurance Linked Securities) investierten.
Das Kapital gehe vor allem in das Katastrophengeschäft, wie Deckungen von Schäden aus Hurrikanen in den USA. Diese zusätzlichen Kapazitäten drückten auf die Preise, so die Munich Re. Die Preise für Rückversicherungsschutz in diesen Segmenten seien bereits bei den Erneuerungsrunden 2013 unter Druck geraten, wenngleich weniger als ursprünglich erwartet. Das Portfolio der Munich Re selbst sei davon aber nur mäßig betroffen, da hier das sogenannte proportionale Geschäft, bei dem Prämien und Schäden zu gleichen Teilen übernommen werden, deutlich überwiege.
Munich Re, der weltweit nach Prämieneinnahmen größte Rückversicherer, ist der Erste der großen Akteure am Markt, der mit einer Indikation für die Erneurungsrunde ab 1. Januar aufwartet. Derzeit findet in Monte Carlo das jährliche Branchentreffen statt, bei dem Versicherer, Broker und Industrie sich über das Geschäftsumfeld austauschen. Rückversicherer versichern Erstversicherer, was es letzteren erlaubt, höhere Risiken auf ihre Bücher zu nehmen.
Bei Rückversicherungsverträgen handelt es sich in der Regel um einjährige Vereinbarungen. Dem 1. Januar kommt dabei besondere Bedeutung zu, weil dann die Policen für viele Länder der Welt neu abgeschlossen werden.
Die Ratingagentur Standard & Poor's erwartet, dass die Erneuerungsrunde von Preisdruck gekennzeichnet sein wird, da sowohl Erst- als auch Rückversicherer finanziell sehr gut ausgestattet und die Schäden aus großen Naturkatastrophen moderat gewesen seien.
Wegen des aktuellen Niedrigzinsumfeldes seien Pensionsfonds und andere institutionelle Investoren stark im Rückversicherungsgeschäft investiert, was zusätzlich für Druck auf die Prämien sorgen dürfte, so die Ratingagentur weiter. Sollten die globalen Zinsen aber weiter steigen, könne dieser Druck schnell nachlassen, da sich diese Investoren dann nach höheren Erträgen an anderer Stelle umorientieren dürften.
Sollten die Schadenbelastungen aus großen Naturkatastrophen sich im langfristigen Durchschnitt bewegen, rechnet S&P in diesem und im kommenden Jahr bei den großen Unternehmen der Branche mit starken Gewinnen. Gleichwohl dürften sie niedriger als in der Vergangenheit ausfallen, wegen des erwarteten Preisdrucks und der niedrigen Zinsen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/uxd/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 08, 2013 08:30 ET (12:30 GMT)
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