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26.04.2023 16:11:00
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MTU-Aktie trotzdem mit Verlusten: Starke Nachfrage der zivilen Luftfahrt stützt MTU im ersten Quartal
Wie die MTU Aero Engines AG am Mittwoch mitteilte, erzielte sie im zivilen Triebwerksgeschäft mit einem Plus von 60 Prozent auf 446 Millionen Euro den höchsten Umsatzzuwachs. Hauptumsatzträger war der Antrieb PW1100G-JM für den Airbus A320neo. Im militärischen Triebwerksgeschäft ging der Umsatz dagegen aufgrund anhaltender Verzögerungen in der Lieferkette um 5 Prozent auf 103 Millionen Euro zurück. Hauptumsatzträger war hier das Eurofighter-Triebwerk EJ200. Insgesamt stieg der Umsatz im OEM-Geschäft in den drei Monaten bis Ende März um 42 Prozent auf 386 Millionen Euro. In der zivilen Instandhaltung legte der Umsatz um 25 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro zu.
"Damit ist der MTU ein fliegender Start ins Geschäftsjahr 2023 gelungen", sagte Vorstandschef Lars Wagner laut Mitteilung. "Die starke Nachfrage im ersten Quartal stimmt uns zuversichtlich und unterstützt unseren Wachstumskurs. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheiten in den Lieferketten behalten wir unsere Prognose für das Gesamtjahr 2023 heute aber bei."
Der Konzernumsatz stieg um 31 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, wie MTU bereits mitteilte hatte. Das operative Ergebnis legte um 62 Prozent auf 212 Millionen Euro zu und die entsprechende Marge verbesserte sich von 11,1 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 13,7 Prozent. Nach Steuern verdiente MTU mit 157 Millionen Euro 70 Prozent mehr. Der freie Cashflow lag im ersten Quartal bei 93 Millionen Euro nach 134 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Für das Gesamtjahr peilt der Konzern unverändert einen Jahresumsatz zwischen 6,1 Milliarden und 6,3 Milliarden Euro an. Der Umsatz der zivilen Instandhaltung soll organisch im hohen Zehner-Prozent-Bereich wachsen. Im Militärgeschäft rechnet MTU mit einem Umsatzanstieg um rund 10 Prozent. Die bereinigte EBIT-Marge soll 2023 stabil bleiben.
MTU machen Verluste nahezu wett - Detaillierte Zahlen positiv
Die Anleger von MTU haben am Mittwoch eine erste Enttäuschung über den nur unveränderten Ausblick des Triebwerksbauers abgeschüttelt. Die seit Jahresbeginn bereits überdurchschnittlich gut gelaufenen Aktien waren am Vormittag noch um vier Prozent abgesackt, bevor sie sich mit dem Markt erholten und sogar geringfügig ins Plus drehten. Zuletzt geben die Papiere um 0,3 Prozent nach und standen damit etwas weniger unter Druck als der deutsche Leitindex DAX.Die MTU-Anleger hatten zunächst verschnupft darauf reagiert, dass der neue Vorstandschef Lars Wagner die bisherige Prognose für das Gesamtjahr wegen anhaltender Unsicherheiten in den Lieferketten beibehalten hatte. Im weiteren Handelsverlauf jedoch konzentrierten sich die Investoren auf die positiven Aspekte der vor Börseneröffnung vorgelegten endgültigen Geschäftszahlen zum ersten Quartal.
So hob die Expertin Chloe Lemarie vom Analysehaus Jefferies hervor, dass die Resultate weitere Details dazu enthalten hätten, worauf die vom Zivilfluggeschäft getragene, besser als erwartete Entwicklung beruhe. So habe sich gezeigt, dass insbesondere das Ersatzteilgeschäft positiv überrascht habe. Laut Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan hat sich damit auch erwiesen, dass das zuvor schon veröffentlichte, bereinigte operative Ergebnis auch von hoher Qualität sei.
Analystin Daniela Costa von der US-Investmentbank Goldman Sachs konnte den endgültigen Geschäftszahlen ebenfalls Positives abgewinnen. So habe MTU als Treiber der deutlich besser als erwartet ausgefallenen Margenentwicklung unter anderem die unterproportionale Kostenentwicklung genannt.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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