Schwerer Rückschlag |
19.12.2014 10:05:49
|
MorphoSys und Roche unter Druck: Alzheimer-Mittel Gantenerumab floppt
Doch bei dem jetzt betroffenen Mittel konnten die Ergebnisse der Phase III-Studie (SCarlet RoAD) nicht überzeugen. "Wir sind enttäuscht über diese Studienresultate, weil Patienten mit Alzheimer im Frühstadium neue Medikamente benötigen, die das Fortschreiten der Erkrankung verzögern", teilte Roche am Freitag mit. Dies sei die erste Phase-III-Studie, in der ein möglicherweise den Krankheitsverlauf beeinflussendes Medikament im sehr frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit geprüft wurde.
MORPHOSYS: PROGNOSE STEHT
Bereits Mitte des Jahres war der Pharma-Konzern mit einem anderen Alzheimer-Produktkandidat in einer Phase-II-Studie gescheitert. Für Roche dürften sich die Auswirkungen noch in Grenzen halten, da die Schweizer die Umsätze noch nicht fest eingeplant hatten, hieß es von Experten. Zudem musste Roche heute eine Phase-III-Studie (Kadcyla ) bei Brustkrebs einstellen.
Auch für den Entwicklungspartner MorphoSys ist das Aus für das Alzheimer-Mittel Gantenerumab ein Rückschlag. Allerdings habe die heutige Nachricht keine Auswirkungen auf die Finanzprognose, teilte das TecDAX-Unternehmen mit. "Die Beendigung der SCarletRoAD-Studie ist bedauerlich. Nichtsdestotrotz schreiten zwei weitere klinische Studien in Patienten mit milder Alzheimer- Erkrankung und bei Personen mit einer genetischen Veranlagung für Morbus Alzheimer weiter voran." MorphoSys sei dank der Breite seiner Pipeline nicht abhängig von einzelnen Programmen in der Entwicklungsphase oder dem Ausgang einzelner Studien.
Im Juli hatte MorphoSys seine Erlös-Erwartungen vorgestellt: Die damals anvisierten Tantiemen auf zukünftige Produktverkäufe sollten 5,5 bis sieben Prozent der Nettoverkäufe von Gantenerumab betragen. Ziel des Programms war die Entwicklung von menschlichen therapeutischen Antikörpern gegen ein von Roche benanntes biologisches Zielmolekül gegen Alzheimer. Seit dem Jahr 2000 haben MorphoSys und Roche hier zusammengearbeitet.
WHO: 600 MILLIARDEN DOLLAR KOSTEN DURCH ALZHEIMER
Auf der Suche nach einem Medikament gegen Alzheimer sind schon viele große Pharmaunternehmen wie Eli Lilly oder Pfizer mit ersten Versuchen gescheitert. Bisher setzten die die Unternehmen auf Mittel, die bei vollem Ausbruch der Krankheit zum Einsatz kommen sollten. Nun schwenken die Forscher der Pharmakonzerne um und wollen Alzheimer im Frühstadium bekämpfen. So will die US-Firma Biogen nun eine Phase III-Studie für ein entsprechendes Mittel starten.
Die Weltgesundheitsbehörde WHO stellte 2012 einen umfangreichen Bericht zur Alzheimerkrankheit vor. Derzeit leiden rund 36 Millionen Menschen an dieser Form der Demenzerkrankung. Bis 2050 wird sich diese Zahl wohl verdreifacht haben. Die WHO schätzt die aktuellen Kosten, die im Zusammenhang mit Alzheimer entstehen, auf über 600 Milliarden Dollar.
/stk/fbr
BASEL/FRANKFURT (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Pfizer Inc.mehr Nachrichten
Analysen zu Pfizer Inc.mehr Analysen
19.12.24 | Pfizer Neutral | UBS AG | |
17.12.24 | Pfizer Buy | Jefferies & Company Inc. | |
17.12.24 | Pfizer Neutral | UBS AG | |
17.12.24 | Pfizer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
12.12.24 | Pfizer Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Aktien in diesem Artikel
Eli Lilly | 728,20 | 0,72% | |
Pfizer Inc. | 25,51 | 0,12% | |
Roche AG (Genussschein) | 246,45 | 0,10% | |
Roche Holding AG (Inhaberaktie) | 245,00 | -0,08% |