Anleger feiern Studiendaten |
24.06.2019 17:55:00
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MorphoSys-Aktie springt an: Positive Ergebnisse für bestimmte Lymphom-Therapie
Nach der Veröffentlichung erster Details Mitte Mai hatte Morphosys am Wochenende auf einer Fachkonferenz in Lugano weitere Ergebnisse zu seiner laufenden Studie mit Tafasitamab präsentiert. Der Antikörper wird als Kombinationstherapie mit dem Mittel Lenalidomid an 80 schwerstkranken Blutkrebspatienten getestet, für die andere Behandlungen wie eine Chemotherapie oder eine Stammzellentransplantation nicht in Betracht kommen - zumeist aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters. Die jetzige Veröffentlichung wurde durch Daten wie das Gesamtüberleben ergänzt.
Mehrere Experten zeigten sich hiervon beeindruckt. Analyst James Gordon von der Investmentbank JPMorgan etwa geht davon aus, dass bei einer noch längeren Nachbeobachtungszeit als der bisher erreichten das Gesamtüberleben der Patienten sogar noch steigen dürfte. Die Anleger dürften eine Zulassung im kommenden Jahr nun optimistischer einschätzen - wie auch die Marktchancen des Mittels.
Morphosys steht bereits seit längerem für den Marktstart in den USA in den Startlöchern und hat dort mit dem Aufbau einer Vertriebsorganisation begonnen. In den USA will das Unternehmen bis Ende des Jahres auf Basis der L-Mind Studie den Zulassungsantrag für das Mittel bei der zuständigen Medikamentenaufsicht FDA einreichen. Diese hatte dem Antikörper bereits im Jahr 2017 eine beschleunigte Zulassungsprüfung mit dem Sonderstatus "Therapiedurchbruch" zugesagt. Seitdem schauen die Anleger besonders genau, welche Fortschritte Morphosys mit dem Mittel macht.
Tatsächlich wurden bislang alle von Morphosys mit gewissen zeitlichem Abstand veröffentlichten Daten zu dem Mittel von Analysten weitgehend als vielversprechend eingestuft wurden, allerdings hatten einige Experten zuletzt noch Risiken gesehen. Zu den Vorsichtigen hatte auch Analyst Graig Suvannavej von der US-Bank Goldman Sachs gehört. Nach den aktuellen Studiendaten äußerte sich der Experte am Montag jedoch positiv: Er sei nun weitaus zuversichtlicher, dass Morphosys allein auf Basis der L-Mind-Studie eine Zulassung erhalten könnte, schrieb er in einer Studie.
Zudem sieht Suvannavej nun die mögliche Positionierung des Mittels in dem aktuell sehr wettbewerbsintenvisen Therapiefeld Blutkrebs positiver. Ob nun die FDA das Mittel als Zweit- oder Drittlinientherapie zulasse, liege am Ende zwar in der Hand der Behörde, so der Experte. Laut Unternehmen hätten Ärzte aber sogar Interesse an dem Mittel als Erstlinientherapie angemeldet - also als Medikament der ersten Wahl.
Trotz der aktuellen Gewinne sind Morphosys-Papiere noch mehr als ein Drittel vom im vergangenen Juli erreichten Zwischenhoch bei knapp 125 Euro entfernt. Unter anderem hatte Ende Januar ein verlorener Patentstreit die Papiere unter Druck und bis zum März-Tief bei 79,70 Euro gebracht - hiervon hat sich der Kurs noch immer nicht ganz erholt.
FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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