Bei B-Zell-Lymphom |
27.08.2021 17:51:00
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MorphoSys-Aktie gewinnt: MorphoSys erhält EU-Zulassung für Tafasitamab-Kombination
Das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems - also jener Gefäße, Organe und Zellen, die für die spezifische Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind. Charakteristisch sind den Angaben zufolge die schnell wachsenden malignen B-Zellen in den Lymphknoten, der Milz, der Leber, dem Knochenmark oder anderen Organen. Es handele sich um eine aggressive Krankheit, bei der jeder dritte Patient nicht auf die initiale Therapie anspreche oder die Krankheit danach zurückkomme. In Europa werde jedes Jahr bei etwa 16 000 Patienten ein rezidiviertes oder refraktäres DLBCL diagnostiziert.
Bereits Ende Juni hatte der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA die bedingte Marktzulassung von Tafasitamab in Kombination mit dem Mittel Lenalidomid gefolgt von einer Monotherapie mit Tafasitamab empfohlen.
Erst jüngst erhielt MorphoSys mit seinem Partner die Zulassung für die Minjuvi-Kombination in Kanada. Tafasitamab ist in den USA unter dem Handelsnamen Monjuvi zugelassen. In Europa und Kanada soll das Mittel unter dem Namen Minjuvi vermarktet werden. Außerhalb der USA besitzen allerdings nicht die Münchener, sondern Incyte die exklusiven Vermarktungsrechte für das Mittel.
Das Mittel Minjuvi ist der große Hoffnungsträger des nahe München angesiedelten Antikörperspezialisten und wurde 2020 deshalb ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte. Lange hatte MorphoSys anderen Firmen zugearbeitet, sich dann aber entschieden, den Fokus verstärkt auch auf eigene Medikamente zu richten. Im Herbst 2017 hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA sich positiv zu dem damaligen Prüfmedikament geäußert und eine beschleunigte Prüfung der Zulassung versprochen. MorphoSys hatte daraufhin zügig eine eigene Vertriebsgesellschaft in den USA aufgebaut, die den Marktstart vorbereitete.
Im Sommer 2020 bekam Monjuvi in den USA die lang ersehnte Zulassung in Kombination mit dem Medikament Lenalidomid als sogenannte Zweitlinientherapie bei einem speziellen Blutkrebs. Allerdings hinkten die Umsätze mit dem wichtigen Krebsmedikament den Markterwartungen zuletzt hinterher - einer von verschiedenen Gründen für die schwache Kursentwicklung der letzten Monate. So haben die Aktien allein 2021 rund die Hälfte an Wert verloren. Vom Mehrhahreshoch von 146,30 Euro Anfang 2020 aus gerechnet, ging es um rund zwei Drittel nach unten.
Krebsmittelzulassung ist Hoffnungszeichen für MorphoSys-Anleger
Es ist ein kleiner Silberstreif am Horizont für die in diesem Jahr besonders leidgeprüften Anleger von MorphoSys. Die am Donnerstag nach Börsenschluss veröffentlichte Nachricht hatte die Aktien von MorphoSys im frühen XETRA-Handel um rund vier Prozent in die Höhe schnellen lassen. Im Laufe des Tages schmolzen die Gewinne dann etwas ab. Letztlich notierten die Papiere 1,49 Prozent im Plus bei 48,97 Euro.
Bereits Ende Juni hatte der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur die bedingte Marktzulassung von Tafasitamab in Kombination mit dem Mittel Lenalidomid gefolgt von einer Monotherapie mit Tafasitamab empfohlen. Insofern sei nun die Zulassung zwar "erwartbar" gewesen, schrieb die Expertin Ingrid Gafanhao vom Analysehaus Kempen. Dennoch sei die Nachricht "leicht positiv" für Morphosys, da nun das Potenzial von Minjuvi anerkannt werde.
Auch Händler äußerten sich jetzt leicht zuversichtlich für die Aktien, die sich seit Anfang des Jahres überwiegend auf Talfahrt befinden. So steht in diesem Zeitraum ein Minus von 48 Prozent zu Buche - derart hohe Kursverluste hat kein anderes MDAX-Unternehmen erlitten. Einer von verschiedenen Gründen für die schwache Kursentwicklung der letzten Monate ist, dass die Umsätze mit dem wichtigen Krebsmedikament den Markterwartungen zuletzt hinterherhinkten. Zum Vergleich: Der Index der mittelgroßen Werte liegt seit Jahresbeginn 17 Prozent im Plus.
Die Kursverluste der MorphoSys-Aktien seit Jahresbeginn knüpfen an das bereits 2020 verzeichnete Jahresminus von 26 Prozent an. Vom Mehrjahreshoch von 146,30 Euro Anfang 2020 aus ging es um rund zwei Drittel nach unten.
Mitte August waren die Papiere dann bis auf den tiefsten Stand seit Ende 2016 abgesackt, bevor sie sich etwas stabilisieren konnten. Dank dieser moderaten Aufwärtsbewegung übersprangen die Anteilsscheine aus charttechnischer Sicht die 21-Tage-Durchschnittslinie, die als Indikator für den kurzfristigen Trend gilt. Auf mittlere und auf lange Sicht aber sind die Aussichten bereits seit spätestens Februar dieses Jahres eingetrübt.
/he/tih
PLANEGG/MÜNCHEN/WILMINGTON/FRANKFURT (dpa-AFX)
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