29.12.2015 08:25:04

MORNING BRIEFING - USA/Asien

   Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

=== +++++ TAGESTHEMA +++++

   Schwere Unwetter haben die USA weiter im Griff. Nach Tornados und anderen Stürmen sagten die Wetterbehörden nun Eisregen und starken Schneefall voraus. Mehr als 2.000 Flüge wurden am Montag wegen schwerer Stürme gestrichen. Die Zahl der Unwettertoten seit dem Wochenende stieg unterdessen laut AFP auf 44: Die Behörden im Bundesstaat Georgia bestätigten laut Medienberichten den Tod eines Mannes, dessen Auto von ansteigendem Wasser mitgerissen wurde. Für mehr als 20 der 50 US-Bundesstaaten galt am Montag eine Unwetterwarnung wegen eines Sturms, der sich von Texas im Süden bis nach Maine im Nordosten ausdehnte. Laut dem nationalen Wetterdienst musste am nördlichen Zipfel des Sturms mit bis zu 30 Zentimeter Neuschnee gerechnet werden, während im Süden Eisregen und Gewitter erwartet wurden. Auch mit weiteren Tornados müsse im Süden gerechnet werden, hieß es. Tornados, die normalerweise im Frühjahr in der Region wüten, hatten in Texas bereits am Samstag mindestens elf Menschen in den Tod gerissen. In Texas wurde auch mit Schnee gerechnet, nachdem dort am Samstag noch 28 Grad Celsius gemessen wurden.

   +++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 15:00 Case-Shiller-Hauspreisindex Oktober 20 Städte PROGNOSE: +6,0% gg Vj zuvor: +5,5% gg Vj

16:00 Index des Verbrauchervertrauens Dezember PROGNOSE: 93,5 zuvor: 90,4

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++ INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.051,80 +0,15% Nikkei-225 18.982,23 +0,58% Hang-Seng-Index 21.999,13 +0,36% Kospi 1.966,31 +0,11% Shanghai-Composite 3.542,90 +0,26% S&P/ASX 200 5.267,30 +1,15%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

   OSTASIEN (VERLAUF)

   Die Börsen in Südostasien halten sich angesichts der Verluste im Energie- und Rohstoffsektor erstaunlich wacker. Der erneute Ölpreisverfall zieht die entsprechenden Branchenwerte börsenübergreifend mit in die Tiefe. Am breiten Markt haben die Indizes zunächst zwischen Auf- und Abschlägen gependelt, im späten Geschäft setzt sich aber eine positive Tendenz durch. Das gilt auch für die rohstofflastige Börse in Sydney, wo der S&P/ASX-200 dank der Stärke des Bankensektors über 1,0 Prozent zugelegt hat, nachdem der Handel am Vortag wegen eines Ausgleichstags zum "Boxing Day" geruht hatte. In Japan beflügeln fallende Rohstoffpreise die Börse tendenziell, weil das Land praktisch kaum über eigene Rohstoffe verfügt. In Australien stiegen die Kurse die achte Sitzung in Folge. "Dank der Unterstützung durch die Bankenwerte und der Erwartung, dass auch andere Aktien von den verbesserten Arbeitsmarktaussichten profitieren werden, erleben wir so etwas wie eine erweiterte Weihnachtsrally zum Jahresende", sagt ein Analyst. Die Ölpreise sind in Asien über Nacht deutlich gefallen. Auslöser der rund 3-prozentigen Talfahrt ist unter anderem die erstmals seit drei Monaten wieder gesunkene Industrieproduktion in Japan. Real Nutriceutical Group, die zuletzt Angriffsziel eines größeren Leerverkäufers gewesen sind, steigen um 1,2 Prozent. Der CEO des Unternehmens stützt den Kurs durch eigene Käufe. Telefield International schnellen um 32 Prozent auf ein Einjahreshoch empor. Der Hersteller von Unterhaltungselektronik will in den Gesundheitsbereich expandieren.

   US-NACHBÖRSE

   Der Übernahmekampf um die Automobilwerkstattkette Pep Boys-Manny, Moe & Jack hat den nachbörslichen US-Aktienhandel beherrscht. Großinvestor Carl Icahn hatte sein Gebot für das Unternehmen nach der Schlussglocke auf 18,50 US-Dollar je Aktie erhöht. Am vergangenen Donnerstag hatte Pep Boys mitgeleilt, einer Fusion mit dem japanischen Reifenhersteller Bridgestone zugestimmt zu haben. Die Japaner hatten 17 Dollar je Schein geboten. Pep Boys kletterten um 6,3 Prozent auf 18,50 US-Dollar und damit auf die Höhe des neuen Gebots.

   WALL STREET

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.528,27 -0,14 -23,70 S&P-500 2.056,50 -0,22 -4,48 Nasdaq-Comp. 5.040,99 -0,15 -7,51 Nasdaq-100 4.621,35 -0,03 -1,42

Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 615 Mio 390 Mio Gewinner 1.213 1.691 Verlierer 1.933 1.376 Unverändert 84 123

Knapp behauptet - Überwiegend negative internationale Vorgaben sorgten für kleine Verluste. Druck kam vor allem vom Ölpreis, der deutlich zurückfiel. Höhere Verluste wurden aber im späten Verlauf reduziert, so dass die Indizes nahe am Tageshoch schlossen. Der neuerliche Rückgang des Ölpreises zog auch die Aktien der Ölbranche mit nach unten. So gaben Exxon 0,7 Prozent ab und Chevron 1,8 Prozent. Besonders schwer traf es den Tiefseebohrspezialisten Transocean, dessen Aktie um 5 Prozent sank. Shell hat den Vertrag mit Transocean über die Ölbohrplattform Polar Pioneer storniert. Der Executive Chairman des Gold- und Kupferproduzenten Freeport-McMoRan, James R. Moffett, trat zurück. Der Druck von seiten des Großinvestors Carl Icahn war zu groß, nachdem dieser vor einigen Monaten ein Paket von 8,5 Prozent an dem Minenbetreiber erworben hatte. Die Aktie verlor 9,6 Prozent. Amazon gewannen 1,9 Prozent. Der Online-Einzelhändler hat in der dritten Dezemberwoche über drei Millionen neue Mitglieder für seinen Prime-Dienst gewonnen. Dagegen stürzte die Chimerix-Aktie um gut 81 Prozent ab. Das Biopharma-Unternehmen hat einen Rückschlag mit einem Virostatikum zum Einsatz bei Stammzell-Transplantationspatienten erlitten. Valeant brachen um 10,5 Prozent ein. CEO Michael Pearson ist wegen einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus und fällt bis auf weiteres aus. 3D Systems verloren 9,2 Prozent. Der 3D-Druck-Spezialist stellt die Produktion seines Einsteigermodells Cube ein. Fitbit rückten um 3,3 Prozent vor. Die Aktie profitierte von einem starken Weihnachtsgeschäft.

   TREASURYS

Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 100-6/32 +4/32 2,23% -1,4 30 Jahre 101-5/32 +14/32 2,94% -2,2 Bei Staatsanleihen sorgte die Risikoscheu der Anleger für Käufe in kleinerem Umfang. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel um 1 Basispunkt auf 2,23 Prozent. Allerdings litten die Kurzläufer unter den Zinswende in Amerika. Die Rendite der zweijährigen Papiere stieg auf das höchste Niveau seit fünfeinhalb Jahren.

   Devisen

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 9.15 Uhr EUR/USD 1,0968 -0,0% 1,0973 1,0966 EUR/JPY 132,02 -0,1% 132,10 132,25 USD/JPY 120,37 +0,0% 120,37 120,60 USD/KRW 1169,02 +0,1% 1167,52 1165,54 USD/CNY 6,4859 -0,0% 6,4887 6,4873 AUD/USD 0,7264 +0,2% 0,7252 0,7262

Am Devisenmarkt zog der Euro zum Dollar wieder etwas an und näherte sich der Marke von 1,10 Dollar. Auch hier verzerrten dünne Umsätze die Kursbewegung.

   ++++ ROHSTOFFE +++++

   Öl

Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 36,93 36,81 0,33 0,12 Brent/ICE 36,67 36,62 0,14 0,05

Die kurze Zwischenerholung des schwarzen Goldes - ausgelöst durch einen überraschenden Rückgang der US-Rohölvorräte vor Weihnachten - ist schon wieder vorbei. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigte sich um 3,4 Prozent auf 36,81 Dollar. Es waren die üblichen Sorgen wegen eines Überangebots, die den Preis drückten.

   METALLE

Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.074,30 1.065,90 +0,8% +8,40 Silber (Spot) 14,05 13,95 +0,7% +0,10 Platin (Spot) 886,50 881,00 +0,6% +5,50 Kupfer-Future 2,10 2,07 +1,3% +0,03

Gold war abermals auf dem Rückzug und fiel an der Comex um 0,7 Prozent auf 1.068 Dollar je Feinunze. Seit Jahresbeginn hat das Edelmetall rund 10 Prozent an Wert eingebüßt.

   +++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

   IRANKRISE

   Der Iran hat einen wichtigen Teil seiner Verpflichtungen aus dem Atomabkommen erfüllt. Das Land habe etwas mehr als elf Tonnen schwach angereicherten Urans nach Russland gebracht, gab US-Außenminister John Kerry bekannt. Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der Iran offenbar "zentrale Atom-Verpflichtungen" einhalte.

   IRAKKRISE

   Nach erbitterten Gefechten hat die irakische Armee die Stadt Ramadi vollständig von der Terrormiliz IS zurückerobert. Irakische Soldaten hissten die Nationalflagge über dem Sitz der Provinzregierung von Ramadi. Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi gratulierte den Soldaten und versprach, 2016 das gesamte Land von den Dschihadisten zu befreien.

   ÖLPREISVERFALL

   Saudi-Arabien hat die Krafstoffpreise im Inland erhöht. Kurz zuvor hatte Saudi-Arabien angekündigt, die hohen staatlichen Subventionen für Wasser, Strom und Kraftstoff in den kommenden fünf Jahren anzupassen. Der weltgrößte Ölexporteur reagiert damit auf das aktuell billige Öl.

=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz/flf

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   December 29, 2015 01:53 ET (06:53 GMT)

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