29.01.2025 07:30:44

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-

Von einem lebhaften nachbörslichen Geschäft berichtete am Dienstag ein Händler von Lang & Schwarz. Es seien insgesamt hohe Umsätze zu beobachten gewesen. Wichtige Unternehmensmeldungen habe es allerdings nicht gegeben, ergänzte der Teilnehmer.

USA - AKTIEN

Erholung - Nach den kräftigen Vortagesverlusten im Technologiesektor hat sich die Wall Street am Dienstag erholt. Der am Vortag unter die Räder gekommene Halbleitersektor im S&P-500 verbesserte sich um 5,1 Prozent. Der Schock für die Technologiebranche in Sachen KI durch die Billigkonkurrenz Deepseek aus China hat etwas an Schrecken verloren. Bereits am Vortag war zudem ersichtlich gewesen, dass es keinen marktbreiten Abverkauf gegeben hatte. KI werde sich durchsetzen, aber möglicherweise zu niedrigeren Preisen. Das seien keine guten Aussichten für die Branchenriesen, aber durchaus positive für die breitere Wirtschaft, hieß es. Nvidia erholten sich nach dem Vortagesabsturz um 8,8 Prozent, Marvell Technology um 3,5 Prozent und Broadcom um 2,6 Prozent. Dagegen verloren Advanced Micro Devices weitere 0,5 Prozent. Händler sprachen insgesamt von einer eher wackligen Stabilisierung unter den KI-Riesen. Als Bremsklotz machten Händler zudem Aussagen von US-Präsident Donald Trump aus. Er hatte Einfuhrzölle von deutlich mehr als 2,5 Prozent angedroht. Boeing (+1,5%) erwartet, im ersten Quartal des Jahres etwa 4 Milliarden Dollar an Liquidität zu verbrennen, sagte CFO Brian West. Aber West sagte auch, er rechne damit, dass der Konzern in der zweiten Jahreshälfte beginne, Liquidität zu generieren, wobei die Verluste im zweiten Quartal schrumpfen sollten.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,20 -0,3 4,20 -4,4

5 Jahre 4,33 +0,1 4,33 -4,6

7 Jahre 4,43 -0,7 4,44 -4,9

10 Jahre 4,54 +0,1 4,54 -3,2

30 Jahre 4,78 +1,0 4,77 0,3

Am Anleihemarkt zeigten sich die Renditen nach den kräftigen Vortagesverlusten wenig verändert. Die Blicke sind auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank gerichtet. Mehrheitlich wird erwartet, dass die Fed die Zinsen unverändert lassen wird. Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz. Doch selbst das hat nur begrenztes Potenzial, den Treasury-Markt zu beeinflussen, hieß es von TD Securities. "Wir erwarten eine gedämpfte Marktreaktion, da der Fokus auf Trump und Zöllen liegt", so die Analysten.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0442 +0,1% 1,0429 1,0430 +0,8%

EUR/JPY 162,05 -0,1% 162,23 162,28 -0,5%

EUR/CHF 0,9437 +0,0% 0,9432 0,9436 +0,6%

EUR/GBP 0,8382 -0,0% 0,8384 0,8385 +1,3%

USD/JPY 155,17 -0,2% 155,54 155,62 -1,4%

GBP/USD 1,2458 +0,1% 1,2441 1,2439 -0,5%

USD/CNH 7,2576 -0,2% 7,2743 7,2766 -1,1%

Bitcoin

BTC/USD 102.438,60 +1,2% 101.237,65 102.129,95 +8,2%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Der Dollar reagierte positiv auf die Trump-Einlassungen zum Thema Zölle, der Dollar-Index stieg um 0,5 Prozent. Eine protektionistische Politik begünstigt die nationale Währung, treibt die Inflation und somit auch das Leitzinsniveau.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,73 73,77 -0,1% -0,04 +3,5%

Brent/ICE 77,44 77,49 -0,1% -0,05 +3,5%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Nach einem volatilen Verlauf legten die Ölpreise zu und machten damit einen Teil der Vortagesverluste wieder wett. Die Notierungen für Brent und WTI gewannen bis zu 1,1 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf drohende Proteste in libyschen Häfen, welche die Rohölexporte unterbrechen könnten. In den USA richtet sich der Fokus auf die wöchentlichen US-Öllagerdaten, die nach Schätzungen von Analysten einen Anstieg um 1,1 Millionen Barrel zeigen dürften - den ersten Anstieg seit zehn Wochen.

METALLE

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.760,66 2.763,56 -0,1% -2,90 +5,2%

Silber (Spot) 30,38 30,44 -0,2% -0,05 +5,2%

Platin (Spot) 945,95 943,23 +0,3% +2,73 +4,3%

Kupfer-Future 4,22 4,25 -0,6% -0,03 +4,8%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Am Goldmarkt stieg der Preis für die Feinunze um 0,7 Prozent auf 2.764 Dollar. Hier warteten Anleger auf die Leitzinsentscheidungen von US-Notenbank und Europäischer Zentralbank (EZB). Während die Fed die Leitzinsen zur Wochenmitte bestätigen dürfte, wird bei der EZB am Donnerstag mit einer neuerlichen Senkung gerechnet.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

PAPIER- & KUNSTSTOFFBRANCHE

Für die rund 100.000 Beschäftigten ist die erste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Ein konkretes Angebot legte die Arbeitgeberseite nach Angaben der Gewerkschaft Verdi nicht vor, soll aber einen Erhöhungsbedarf nicht geleugnet haben. Verdi fordert 7,5 Prozent mehr bei Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen.

DEUTSCHE POST

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post für den heutigen Mittwoch Beschäftigte in der Zustellung in ländlichen Regionen in allen Bundesländern außer den Stadtstaaten zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. Am gestrigen Dienstag hatten bereit die Zusteller in Großstädten und größeren Städten in allen Bundesländern gestreikt.

VW

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Autoimporte setzen den VW-Konzern und seine Töchter Audi und Porsche unter Zugzwang. Beide Marken produzieren bislang ausschließlich außerhalb der USA und wären deshalb von Zusatzabgaben auf Einfuhren stark betroffen. Wie das Handelsblatt von mehreren mit den Hintergründen vertrauten Personen erfuhr, gibt es im Konzern nun Überlegungen, eine Produktion beider Marken in den USA aufzubauen.

LVMH

hat im vergangenen Jahr zwar trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds seinen Umsatz stärker als erwartet erhöht, allerdings weniger verdient als im Vorjahr. LVMH erzielte 2024 einen Umsatz von 84,7 Milliarden Euro, das war ein organisches Plus von 1 Prozent. Analysten hatten mit einem Umsatz von 84,36 Milliarden Euro gerechnet. Das Ergebnis aus wiederkehrenden Aktivitäten fiel 2024 um 14 Prozent und das Nettoergebnis rutschte um 17 Prozent auf 12,55 Milliarden Euro ab.

NOVO NORDISK

Die FDA hat das Diabetes-Medikament Ozempic zur Unterstützung von Patienten mit Nierenerkrankungen zugelassen. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, kann Ozempic, oder Semaglutid, nun verwendet werden, um das Risiko einer Verschlechterung der Nierenerkrankung oder eines Nierenversagens bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung zu reduzieren.

THALES ALENIA SPACE

hat mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) einen Vertrag im Wert von 367 Millionen Euro über die Lieferung eines Satelliten für eine Mission zur Venus unterzeichnet.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 29, 2025 01:30 ET (06:30 GMT)

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