10.02.2025 07:35:41

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DIENSTAG: In Japan bleiben die Börsen zum "Tag der japanischen Staatsgründung" geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt am Montag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminium-Importe zu verhängen. Dies ist Teil der strukturellen Veränderungen des US-Handels, die Trump im Wahlkampf angekündigt hatte. Er plant, am Dienstag oder Mittwoch eine Ankündigung über gegenseitige Zölle zu machen. "Ganz einfach: Sie verlangen von uns, wir von ihnen", so Trump am Sonntag. Diese Zölle werden "fast sofort" in Kraft treten, ergänzte Trump. Der Plan gegenseitiger Zölle werde auf alle Handelspartner angewandt, so der US-Präsident. Die Stahl- und Aluminiumzölle werden für alle Länder gelten, die diese Produkte in die USA exportierten. Zuvor hatte der US-Präsident bereits angekündigt, dass die USA ab Mitte Februar Zölle auf Halbleiter, Arzneimittel und andere für die nationale Sicherheit wichtige Produkte einführen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

13:00 US/McDonald's Corp, Ergebnis 4. Quartal

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE

10:30 Sentix-Konjunkturindex Deutschland und Euroland Februar

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

INDEX Stand +/-

DAX-Future 21.879,00 +0,2%

E-Mini-Future S&P-500 6.064,75 +0,3%

E-Mini-Future Nsdq-100 21.691,75 +0,5%

Nikkei-225 38.843,02 +0,1%

Schanghai-Composite 3.319,40 +0,5%

Hang-Seng-Index 21.510,71 +1,8%

+/- Ticks

Bund -Future 133,38 -6

Freitag:

Schluss +/-

DAX 21.787,00 -0,5%

DAX-Future 21.843,00 -0,6%

XDAX 21.751,81 -0,6%

MDAX 26.974,15 -0,3%

TecDAX 3.785,48 -1,1%

EuroStoxx50 5.325,40 -0,6%

Stoxx50 4.645,36 -0,3%

Dow-Jones 44.303,40 -1,0%

S&P-500-Index 6.025,99 -0,9%

Nasdaq-Comp. 19.523,40 -1,4%

EUREX zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 133,44 +3

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem leicht positiven, aber vorsichtigen Start in die neue Handelswoche rechnen Händler am Montagmorgen. Die aggressiven neuen Strafzölle von 25 Prozent durch US-Präsident Trump belasten die Märkte. Sie betreffen zwar zunächst nur Stahl- und Aluminium-Importe, machen jedoch den Märkten klar, dass jederzeit mit willkürlichen US-Maßnahmen zu rechnen ist. "Dieses Risiko hängt über allen Branchen und dürfte für Volatilität sorgen", sagt ein Händler. Dazu hänge der Gegenstand der Zölle meist gar nicht mehr zusammen mit den damit verbundenen Forderungen, so dass die Börsen kaum rational vorausplanen könnten. Übergeordnet wichtiger sei allerdings die Belastung vom US-Arbeitsmarkt: Der Bericht vom Freitag habe einen gesunden Arbeitsmarkt bei gleichzeitig höherem Lohnanstieg gezeigt. Per Saldo dürften damit US-Zinssenkungsfantasien immer weiter aus dem Markt gehen. Vor allem die längeren Anleiherenditen dürften nach oben zeigen, da die Trump-Maßnahmen zusätzlich als Inflationstreiber wirken. Die US-Börsen am Freitag zeigten bereits Druck auf Technologie-Werte, die darunter leiden. Hauptverlierer an der Wall Street waren allerdings Konsumwerte mit dem starken Kursminus von Amazon.

Rückblick: Händler sprachen von Gewinnmitnahmen und Vorsicht, zumal mit Blick auf das Wochenende, nachdem die jüngsten beiden Wochenenden mit Deepseek und US-Zöllen stark kursbewegende Nachrichten gebracht hatten. Dazu sorgten insgesamt robust ausgefallene und eher gegen Zinssenkungen sprechende US-Arbeitsmarktdaten für Kaufzurückhaltung. Tagesverlierer waren die als zyklisch geltenden Chemie- und Autoaktien mit Einbußen ihrer Branchenindizes von 1,4 und 1,6 Prozent. L'Oreal verloren 3,5 Prozent. Die RBC-Analysten sprachen von durchwachsen Geschäftszahlen. Positiv kamen dagegen neue Geschäftszahlen von Vinci (+2,4%) an.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas leichter - Porsche AG fielen nach einer Gewinnwarnung um 7,2 Prozent. Laut Morgan Stanley liegt das für 2025 avisierte Betriebsergebnis 26 Prozent unter dem Konsens. Weil die Porsche SE nun mit höheren Wertberichtigungen ihrer Beteiligung an der Porsche AG rechnet, gab die Aktie um 2 Prozent nach. VW verbilligten sich um 2,3 Prozent. Die vorläufigen Eckwerte von Talanx für 2024 fielen weitgehend wie vom Markt erwartet aus, der Kurs stieg um 0,8 Prozent. Gerresheimer (+9,5%) schossen mit der am Nachmittag bestätigten Spekulation nach oben, dass sich das Unternehmen in Gesprächen mit Private-Equity-Investoren über eine mögliche Übernahme befindet.

XETRA-NACHBÖRSE

Bewegung gab es bei Mynaric, nachdem der Laserkommunikationsgerätehersteller Mynaric den Erhalt eine weiteren Überbrückungsdarlehens mitgeteilt hatte. Beim Broker Lang & Schwarz wurde die Aktie darauf knapp 4 Prozent höher gestellt, auf der Plattform Tradegate waren es rund 10 Prozent. Nürnberger Beteiligungs-AG wurden wenig verändert knapp unter dem Xetrra-Schlusskurs gesehen. Das Unternehmen hatte auf Basis der bereits bekannten Geschäftszahlen eine deutlich niedrigere Dividende für 2024 angekündigt.

USA - AKTIEN

Schwach - Ein insgesamt robust ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht dämpfte Zinssenkungshoffnungen, worauf am Aktienmarkt die Kurse nach einem gut behaupteten Start ins Straucheln gerieten. Unter anderem sank die Arbeitslosenquote wider Erwarten leicht und die Stundenlöhne stiegen stärker als gedacht, womit das Thema Inflation wieder präsenter wurde. Das dürfte der Notenbank weitere Zinssenkungen erschweren. Für Verkaufslaune sorgte aber vor allem auch eine Ankündigung von Donald Trump, in der kommenden Woche neue reziproke Zölle beschließen zu wollen. Trump sagte nicht, gegen wen sich diese richten sollen, sie seien aber gedacht, Zölle ausgleichen, die andere Länder auf US-Importe erhöben. Amazon knickten um 4,1 Prozent ein. Der Online- und Cloud-Computing-Riese schnitt im vierten Quartal zwar besser ab als erwartet, enttäuschte aber mit dem Ausblick für das laufende erste Quartal. Zudem kündigte Amazon Rekordinvestitionen für den Ausbau von KI-Infrastruktur an. Expedia schossen um 17,3 Prozent nach oben. Das Online-Reisebüro steigerte im vierten Quartal dank höherer Buchungen in allen Segmenten Gewinn und Umsatz stärker als erwartet. Ein Kursdebakel erlebte die Aktie des Elektro-LKW-Bauers Nikola. Der Kurs stürzte um gut 41 Prozent ab. Laut dem Wall Street Journal steht das Unternehmen, das auch auf Wasserstoff-Technologie setzt, vor einem Konkursantrag und arbeitet mit Beratern zusammen, um Optionen zur Umstrukturierung seiner Schulden zu prüfen. Das Unternehmen war zeitweise an der Börse mehr wert war als Ford.

US-ANLEIHEN

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,29 +7,3 4,21 4,6

5 Jahre 4,34 +6,5 4,27 -4,0

7 Jahre 4,41 +5,8 4,35 -6,7

10 Jahre 4,49 +4,7 4,44 -8,2

30 Jahre 4,69 +5,3 4,64 -9,1

Am Anleihemarkt zogen die Renditen nach den robust ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten an, weil diese eher gegen sinkende Zinsen sprachen.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:07 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0315 +0,2% 1,0294 1,0333 -0,4%

EUR/JPY 156,63 +0,4% 155,99 156,51 -3,8%

EUR/CHF 0,9397 +0,3% 0,9374 0,9402 +0,2%

EUR/GBP 0,8315 +0,0% 0,8313 0,8333 +0,5%

USD/JPY 151,84 +0,2% 151,54 151,53 -3,5%

GBP/USD 1,2404 +0,2% 1,2384 1,2401 -0,9%

USD/CNH 7,3127 -0,0% 7,3131 7,3066 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 97.020,80 +1,2% 95.866,05 98.035,30 +2,5%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Der Dollar zog mit den höheren Marktzinsen etwas an, der Euro fiel auf 1,0329 Dollar.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,41 71 +0,6% +0,41 +0,2%

Brent/ICE 75,08 74,66 +0,6% +0,42 +0,9%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Die Ölpreise bewegten sich um ein halbes Prozent nach oben, nachdem die USA Sanktionen gegen ein internationales Netzwerk verhängt haben, das den Transport von iranischem Rohöl nach China erleichtert. Dahinter steht der Versuch, den Druck auf Iran zu erhöhen.

METALLE

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.884,98 2.860,77 +0,8% +24,21 +9,9%

Silber (Spot) 32,04 31,79 +0,8% +0,25 +11,0%

Platin (Spot) 981,90 973,40 +0,9% +8,50 +8,3%

Kupfer-Future 4,60 4,59 +0,2% +0,01 +14,1%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Der Goldpreis stieg im US-Handel um 0,2 Prozent. Im Tagesverlauf erreichte mit fast 2.887 Dollar ein neues Rekordhoch. "Der Bullenmarkt für Gold dürfte sich unter Trump 2.0 fortsetzen, weil Handelskriege und geopolitische Spannungen den Trend zur Diversifizierung der Reserven und zum Abbau von Dollarbeständen verstärken", kommentierten die Analysten von Citi.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

February 10, 2025 01:35 ET (06:35 GMT)

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