13.02.2015 13:44:00

Moody's befürchtet Ausfälle bei ÖVAG - Bank: Schulden werden bedient

Die US-Ratingagentur Moody's dehnt ihre Prüfung von vier beim EZB-Stresstest durchgefallenen Banken, darunter der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG), aus. Wegen des großen Kapitallochs könnten die Behörden nämlich auch zu "umfassenderen Restrukturierungsmaßnahmen, die alle Gläubiger betreffen" greifen, heißt es mit Blick auf mögliche Ausfälle. Die ÖVAG verweist indes auf Schuldentilgungsziele.

Wenn die ÖVAG Mitte des heurigen Jahres aufgespalten wird, bleiben ihre Anleihen in der Abwicklungsgesellschaft. "Der Spaltungsplan der ÖVAG sieht vor, die Verbindlichkeiten der ÖVAG bei Fälligkeit plangemäß zu bedienen", betonte die vor der Abwicklung stehende teilstaatliche Bank am Freitag. Dieser Spaltungsplan werde derzeit geprüft. Ein positives Verkehrswertgutachten sei Voraussetzung für die Genehmigung der Spaltung durch das Firmenbuchgericht.

Als sich voriges Jahr abzeichnete, dass die ÖVAG den EZB-Stresstest wieder nicht schaffen würde, der Bund aber kein weiteres Staatsgeld mehr locker machen wollte, um den Kapitalmangel zu beheben, wurde die Abwicklung beschlossen. Die jetzige Bank wird bis Mitte des Jahres in eine Abbaugesellschaft übergeführt und ihre Banklizenz zurücklegen. Die Aufgabe des Spitzeninstituts soll die Volksbank Wien-Baden übernehmen.

Seit April 2012, als die ÖVAG vor einer Pleite bewahrt werden musste, hält der Staat 43,3 Prozent. Drei Jahre nach der Teilverstaatlichung steht die Bank nun auf Abbau. Im Dezember hat die Europäische Zentralbank dem künftigen Volksbanken-Verbund eine Kernkapitalquote von 14,6 Prozent vorgegeben, die ab 26. Juli 2015 zu erfüllen ist - dies noch auf Basis der Lage von Ende 2013. Anleihen hat die ÖVAG schon lang nicht mehr emittiert. An die Fremdkapitalgeber gibt es aber zwischendurch immer wieder Informationen als Nachträge zu Emissionsprospekten: In einer solchen Anleiheprospekt-Ergänzung von Ende Dezember 2014 hat die ÖVAG vorsorglich schon einmal auf ein Risiko mit den künftigen Kapitalvorgaben aufmerksam gemacht: "Es besteht das Risiko, dass der Volksbanken-Verbund nicht in der Lage ist, die höhere (von der EZB vorgeschriebene) harte Kernkapitalquote zu erfüllen."

Vor wenigen Tagen hatte die US-Ratingagentur Fitch die ÖVAG auf Ramsch-Niveau herabgestuft. Dem lag die Erwartung zugrunde, dass im Lichte erfolgter Informationen zur Struktur der Abspaltung nicht mehr länger mit staatlicher Unterstützung für die ÖVAG gerechnet werden könne. Außerdem sieht auch Fitch das Risiko erhöht, dass es zu einer Gläubigerbeteiligung kommt, falls weitere Hilfe nötig würde. Schwieriger würde es für die zeitgerechte oder vollständige Bedienung der Anleihegläubiger demnach, wenn sich abzeichnet, dass die angepeilte Restrukturierung nicht so abläuft wie vorgesehen, meint auch Moody's.

(Schluss) rf/ivn

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