Mitten im Umbau |
18.01.2016 17:50:00
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Bank Austria-Chef Cernko geht - Zadrazil Nachfolger
Dass die Bank Austria heuer ihre von Wien aus gemanagten Ostbankbeteiligungen an die Konzernmutter in Mailand abgeben muss, war keine besondere Überraschung. Damit verliert sie ihren wichtigsten Ertragsbringer. Das kostet sie auch den Status als größte Bank Österreichs. Ins Mark getroffen hatte Manager und Mitarbeiter allerdings, dass UniCredit voriges Jahr das ganze österreichische Privatkundengeschäft (Filialsparte) zur Disposition stellte: Entweder Verkauf oder dramatischer Rückbau - das stand zur Wahl.
Ein Verkauf der österreichischen Sparte konnte abgewehrt werden, für die neue Schließungswelle in der verlustbringenden Filialsparte und die Umsetzung weiterer Kostenschnitte (Stichwort Dienstrecht) sollten die Verhandlungen jetzt im Detail starten. Cernko hatte offen eine Filialsparten-Sanierung aus eigener Kraft favorisiert. Für den Fall, dass die Bank ihr breites heimisches Privatkundengeschäft mit ein paar tausend Beschäftigten im Land hätte aufgeben müssen, hatten Eingeweihte jedenfalls mit Cernkos Rücktritt gerechnet.
Dass am Montag dennoch die Demission per Ende Februar und gleich der Nachfolger bekannt gegeben wurde, kam für viele unerwartet. Wenngleich Cernko selbst nach den Entscheidungen zu den Einsparungen in einem ORF-Radiointerview vor wenigen Wochen eingeräumt hatte, sich "selbstverständlich ... immer die Frage zu stellen, ist das das was man persönlich mit vollem Herzblut unterstützen könnte?"
Bei UniCredit bzw. unter ihren Aktionären soll es überhaupt größer rumoren. Von Personalspekulationen blieb auch die Mailänder Bankspitze nicht verschont. Erst vor gut einer Woche spekulierten die "Financial Times" und die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera", dass angeblich der Sessel von UniCredit-Chef Federico Ghizzoni wackelt. Vom Aufsichtsrat wurde dies ebenso in Abrede gestellt wie angebliche Investoren- Zweifel an dem im November vorgestellten Entwicklungsplans Ghizzonis, der 18.000 Jobs kosten wird.
rf/cri
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