08.04.2016 20:37:38

Mitteldeutsche Zeitung: zu Papst und Familie

Halle (ots) - Die katholische Kirche findet kein Verhältnis und erst recht keine Sprache dafür, dass gleichgeschlechtliche Paare füreinander und für andere ein Segen sein können. Da hilft wohl nur konkretes Handeln und Reden - wie das von Prälat Karl Jüsten, der in der Trauerfeier für Guido Westerwelle ganz selbstverständlich über dessen Liebe zu seinem Mann sprach. Gleichwohl hat das Papst-Schreiben für die kirchliche Positionierung gravierendere Folgen, als es die bewusst bildhafte und un-theologische Sprache vermuten lässt: So erklärt Franziskus es für hinfällig, dass wiederverheiratete Geschiedene in permanenter Todsünde lebten. Das ebnet Wege für eine Wiederzulassung zur Kommunion. Niemand, sagt Franziskus, dürfe auf ewig verurteilt werden. Es mag verwundern, dass so etwas in einer auf Liebe und Vergebung gegründeten Gemeinschaft ausdrücklicher Betonung bedarf. Aber es tut gut.

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