30.01.2015 19:22:58
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Mittelbayerische Zeitung: Schön und gut / Kommentar zum Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg
Regensburg (ots) - Bühnen-Inszenierungen, 3D-Ansichten, Zugriff
auf multimediale Quellen, permanente Aktualisierungen: Nach allem,
was Richard Loibl vorab erzählt, darf man gespannt sein auf das neue
Bayern-Museum. Dass das Konzept vereinzelt als kitschverdächtig
kommentiert wird: geschenkt. Kritik entzündet sich eher an der
Architektur. Nach dem ersten Jubel über den Zuschlag scheint es
inzwischen, als komme dem Prestigeprojekt die Begeisterung der Bürger
abhanden. "Hässlich" und "Monster" heißen einschlägige Zuschreibungen
Worte, die auf die Ästhetik abzielen. Abgesehen davon, dass unter Schönheit jeder Mensch etwas anderes verstehen kann und dass es womöglich weit mehr stille Freunde als laute Gegner des Museums gibt: Die Kritik wirft Fragen auf. Wollen wir, dass Gebäude, die auf lange Zeit das Stadtbild prägen, dem aktuellen Geschmack der Mehrheit folgen? Wollen wir, dass ein individueller Schönheitsbegriff von Heute unsere öffentlichen Bauten von Morgen bestimmt? Rückblickend würde das bedeuten, um nur Regensburger Kirchen herauszugreifen: Es gäbe keinen Dom, keine Alte Kapelle und keine Kirche St. Franziskus von 2004. Der gerade herrschende Konsens über Schönheit ist ein labiles Fundament. Objektivierbare Kriterien, die den Erschütterungen des Zeitgeists besser standhalten, sind zum Beispiel der Maßstab, die Einbindung ins Umfeld und auch schlicht, ob das Haus funktioniert. Das Bayern-Museum gibt auf diese Fragen sehr überzeugende Antworten. Wer zweifelt, hat am 3. Februar eine gute Gelegenheit, seine Überzeugungen zu prüfen.
Worte, die auf die Ästhetik abzielen. Abgesehen davon, dass unter Schönheit jeder Mensch etwas anderes verstehen kann und dass es womöglich weit mehr stille Freunde als laute Gegner des Museums gibt: Die Kritik wirft Fragen auf. Wollen wir, dass Gebäude, die auf lange Zeit das Stadtbild prägen, dem aktuellen Geschmack der Mehrheit folgen? Wollen wir, dass ein individueller Schönheitsbegriff von Heute unsere öffentlichen Bauten von Morgen bestimmt? Rückblickend würde das bedeuten, um nur Regensburger Kirchen herauszugreifen: Es gäbe keinen Dom, keine Alte Kapelle und keine Kirche St. Franziskus von 2004. Der gerade herrschende Konsens über Schönheit ist ein labiles Fundament. Objektivierbare Kriterien, die den Erschütterungen des Zeitgeists besser standhalten, sind zum Beispiel der Maßstab, die Einbindung ins Umfeld und auch schlicht, ob das Haus funktioniert. Das Bayern-Museum gibt auf diese Fragen sehr überzeugende Antworten. Wer zweifelt, hat am 3. Februar eine gute Gelegenheit, seine Überzeugungen zu prüfen.
OTS: Mittelbayerische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/62544 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_62544.rss2
Pressekontakt: Mittelbayerische Zeitung Redaktion Telefon: +49 941 / 207 6023 nachrichten@mittelbayerische.de
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