20.09.2013 21:02:58
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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Papst Franziskus: Welt im Blick von Julius Müller-Meiningen
Regensburg (ots) - Es ist ein Drahtseilakt. Wie kann man
katholische Dogmen achten und dabei doch frischen Wind in die Kirche
bringen, Gehör finden und die vergraulte Gläubige wieder für sich
gewinnen? So lautet verkürzt das Programm, das aus vielen Äußerungen
von Papst Franziskus dringt. Seit fünf Monaten ist der Papst im Amt.
Mit dem nun erschienenen Interview stellt sich die Frage: Kann dem
Papst die Quadratur des Kreises gelingen? Die Antwort lautet ja. In
seinen oft revolutionär klingenden Äußerungen bricht der Papst nicht
mit der katholischen Lehre. Seine berühmt gewordene Äußerung über
gläubige Homosexuelle hat Franziskus noch einmal vertieft und
festgestellt, dass die Barmherzigkeit Gottes keine Unterschiede
mache. "Ich bin ein Sohn der Kirche", hält er fest. Damit bekennt er
sich implizit, aber eben gerade nicht explizit auch zu strikten
Positionen der Kirche wie etwa der Ablehnung der Homo-Ehe. Was
Franziskus im Gegensatz zu seinem Vorgänger auch mit Hilfe gelingt,
ist, diese Trennlinie abzustumpfen. Der Papst will eine offene
Kirche, die sich nicht zum moralischen Richter aufschwingt, als der
sie von vielen wahrgenommen wird. Franziskus hat diesen versöhnlichen
Weg gerade erst begonnen. Benedikt war die Versöhnung mit den
Traditionalisten ein besonderes Anliegen. Franziskus hat die ganze
Welt im Blick.
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