26.12.2014 20:38:00
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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Fritz Winter zu EU-Düngeverordnung
Regensburg (ots) - Erst vor wenigen Monaten hat der Bayerische
Bauernverband Kühe mit Windeln auf die Almen geschickt. Damit
protestierten die Landwirte gegen eine Novellierung der
Düngeverordnung durch die Europäische Union. Darin wäre vorgesehen,
dass auf Hängen mit einer Neigung von mehr als 15 Prozent keine Gülle
mehr hätte ausgebracht werden dürfen. Diese EU-typische
hyperbürokratische Regel ist vom Tisch - schließlich wären in der
Folge auch die Bauern im Oberpfälzer Hügelland auf ihrer Jauche
sitzen geblieben. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass die Bauern
nicht nur protestieren, sondern sich zusammen mit dem Gesetzgeber
daran machen, wirklich sinnvolle und praktikable Lösungen zu suchen.
Denn eines ist sicher: Ausgerechnet bei der Qualität des Wassers muss
sich Deutschland mit Malta einen traurigen Abstiegsrang teilen. Die
Verunreinigung der Gewässer durch Nitrate, ist zwar in den
vergangenen 20 Jahren zurückgegangen, sie erreicht aber auch in
Teilen Bayerns weiterhin hohe, gerade in Gegenden mit
Massentierhaltung zu hohe Werte. Im Oktober 2013 leitete die
EU-Kommission deshalb sogar ein Vertragsverletzungsverfahren gegen
Deutschland ein, weil es den EU-Grundwasserschutz nicht umsetzt.
Deshalb macht es durchaus Sinn, die Gülle nicht in Massen und zur
Unzeit und mit technisch längst veralteten Methoden wie Güllefässern
mit den bekannten "Spritzverteilern" auszubringen. Die neuen
Gerätschaften, mit denen die Gülle zur Eindämmung von Emissionen
direkt auf den Boden gebracht werden soll, kosteten zwar viel Geld,
sie werden aber nicht den Ruin des bayerischen Nährstandes bedeuten.
Und mehr Rücksicht auf die Wetterlage kann auch nicht schaden - denn
dass für manche Bauern das Düngeverbot auf gefrorenem Boden reine
Theorie ist, kann man immer wieder beobachten, wenn man mit offenen
Augen über unsere Wiesen und Felder geht. Eine Düngeverordnung mit
Augenmaß, die unnötige Härten vermeidet, gleichzeitig aber der Umwelt
nützt ist das Gebot der Stunde. Gemeckert wurde genug. Jetzt muss
daran gearbeitet werden.
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Pressekontakt: Mittelbayerische Zeitung Redaktion Telefon: +49 941 / 207 6023 nachrichten@mittelbayerische.de
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