22.11.2015 20:32:39
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Mittelbayerische Zeitung: Kein bisschen Frieden / Kommentar zu Xavier Naidoo
Regensburg (ots) - Schlimmer geht doch irgendwie immer. Nach dem
Salto rückwärts des Herrn Kümmert und der Nullnummer seiner
Ersatzfrau hatten alle gedacht, es könne beim Eurovision Song Contest
nicht schlimmer kommen. Der Norddeutsche Rundfunk, in Sachen ESC
hierzulande tonangebend, hat aber dafür gesorgt, dass der Contest
diesmal für Deutschland ein Desaster ist, ohne dass nur ein Ton
gesungen worden wäre. Die Blamage spielt sich - zumindest bisher - in
zwei Akten ab. Zunächst ermittelte eben jener NDR den Mannheimer Sohn
Xavier Naidoo zum deutschen Hoffnungsträger des Jahres. Das Ganze in
einem Verfahren, gegen dessen Transparenz die TTIP-Verhandlungen eine
basisdemokratische Abstimmung sind. Daraufhin entwickelte sich eine
sehr solide Version dessen, was sich als Shitstorm auch einen Platz
in den deutschen Wörterbüchern gesichert hat. Ursache dafür sind
nicht etwa mangelnde musikalische Qualitäten des Kandidaten Naidoo,
sondern vielmehr sein zumindest zeitweise mangelhaft erscheinendes
Verständnis für gesellschaftliche und geschichtliche Zusammenhänge.
Der Proteststurm, den die Kür Naidoos auslöste, überraschte in der
ganzen Republik offensichtlich nur einen Menschen: der heißt Thomas
Schreiber und ist unglücklicherweise ARD-Unterhaltungskoordinator.
Die kritischen Stimmen erreichten sogar ARD-Mann Schreiber in seinem
öffentlich-rechtlichen Elfenbeinturm. Statt aber zu seinem Kandidaten
zu stehen und diesem die Chance zu geben, sich in einer der
unzähligen ARD-Talkshows zu erklären - dabei vielleicht sogar
klarzumachen, dass sich sein untadeliger Freund Michael Mittermeier
zurecht für ihn ins Zeug wirft - lässt Schreiber Naidoo so schnell
wieder fallen, wie er ihn aus dem Hut gezaubert hat. Innerhalb
weniger Tage sind damit alle Beteiligten komplett blamiert. Maximale
Peinlichkeit und bester Garant dafür, dass es in Sachen ESC auch in
den kommenden Wochen im konkreten Widerspruch zum Titel des ersten
großen deutschen Erfolgs zugehen wird: Kein bisschen Frieden
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Pressekontakt: Mittelbayerische Zeitung Redaktion Telefon: +49 941 / 207 6023 nachrichten@mittelbayerische.de
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