Mit großer Verzögerung 04.12.2013 16:57:00

Kapsch-Mautsystem in Südafrika startete unter großen Protesten

Viele Autofahrer wichen auf Straßen aus, die nicht gebührenpflichtig sind, Gewerkschaften sind davon überzeugt, dass das Projekt aufgrund des Widerstands scheitert.

Die Probleme in Südafrika hatten Kapsch im Geschäftsjahr 2012/13 veritable Verluste beschert. Das Mautsystem soll dem Wiener Unternehmen einen Zusatzumsatz von 50 Mio. Euro im Jahr bringen. Die Infrastruktur auf den Autoabahnen rund um Johannesburg und Pretoria ist schon lange fertiggestellt, bis zur tatsächlichen Inbetriebnahme gab es aber einiges an Wirbel. Die Bevölkerung, insbesondere Pendler, wehren sich gegen die neuen Gebühren, unterstützt werden sie von Autoverleihern, Gewerkschaften und Oppositionsparteien. Der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) von Staatschef Jacob Zuma hat das Projekt trotzdem durchgesetzt, zumal die staatliche Mautgesellschaft Sanral in schwerer Geldnot ist.

Mit dem gestrigen Start sind die Troubles aber noch nicht vorbei. Die Oppositionspartei Demokratische Allianz ließ am ersten Tag Johannesburg mit Anti-Maut-Bannern überfliegen, Gewerkschafter Patrick Craven rief die Autofahrer öffentlich dazu auf, keine elektronischen Mautgeräte zu kaufen. Er glaubt laut lokalen Medienberichten, genauso wie Kirchenvertreter, dass das Projekt so doch noch zu Fall gebracht werden kann. Von Gesetzes wegen seien die Autofahrer nicht verpflichtet, sich ein solches Gerät zuzulegen oder sich bei Sanral zu registrieren, argumentiert die Anti-Maut-Initiative Outa.

Die Partei Freedom Front Plus hatte bereits bei Gericht versucht, die Inbetriebnahme des Kapsch-Systems zu stoppen, blitzte aber vor zwei Tagen ab - mangels Dringlichkeit, wie die Richterin ihren Entscheid begründete.

Die nunmehrigen Mautstraßen in Gauteng werden üblicherweise von einer Million Autos benutzt. Am ersten Tag waren es deutlich weniger, dafür waren die Ausweichrouten verstopft. Autofahrer, die sich kein elektronisches Erfassungssystem kaufen, müssen für einen Kilometer Autobahn künftig umgerechnet etwa 4 Cent bezahlen. 45.700 Taxis mit einer permanenten Lizenz sind ausgenommen, wie das Verkehrsministerium erst am heutigen Mittwoch bekanntgab.

(APA) snu/cri

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