15.05.2013 19:14:58

Mindener Tageblatt: Kommentar zu ärztlichen Behandlungsfehlern:/ Trotz allem hohe Qualität

Minden (ots) - Wer kennt nicht im Bekannten- oder Verwandtenkreis mindestens einen Fall, in dem eine medizinische Behandlung nicht den von Arzt und Patient erhofften Erfolg hatte? Manchen geht es nach der Therapie, die eigentlich heilen oder wenigstens lindern sollte, sogar schlechter. Schlimmstenfalls überlebt ein Patient die Behandlung nicht. Häufig stellt sich dann die Frage: Hat der Arzt oder die Klinik möglicherweise gepfuscht? Wer beschließt, diese Frage vor Gericht klären zu lassen, hat einen steinigen Weg vor sich. Die Probleme fangen vielfach schon damit an, Einsicht in die Akte zu erhalten. Verfahren sind langwierig und aufreibend. Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr Tausende Behandlungsfehler in Krankenhäusern und Arztpraxen dokumentiert - allerdings deutlich weniger, als entsprechende Beschwerden unterstellten. Auch wenn die Dunkelziffer vermutlich höher liegen dürfte: Setzt man das in Relation zu den mehr als 60 Millionen Behandlungen jährlich, dann zeigt sich: Die medizinische Qualität in Deutschland ist hoch. Sehr hoch. Gleichwohl ist natürlich jeder gravierende Fehler einer zu viel. Deshalb war es richtig, dass die Koalition die Rechte der Patienten gesetzlich gestärkt hat, damit diese leichter und vor allem schneller ihre Ansprüche geltend machen können. Doch gibt es noch Defizite. Beweislasterleichterungen und höhere Entschädigungszahlungen würden den Betroffenen helfen. Darüber wird in der nächsten Legislaturperiode erneut zu reden sein. Allerdings muss die Politik aufpassen, dass das berechtigte Anliegen, Patienten zu schützen, nicht zu einer "Angstmedizin" führt, die Ärzte zunächst an möglicherweise negative Folgen für sich selbst denken lassen muss, und erst dann an den Patienten. Mediziner müssen häufig auch Risiken eingehen. Dann haben sie ihre Patienten aber präzise darüber aufzuklären.

Originaltext: Mindener Tageblatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2

Pressekontakt: Mindener Tageblatt Christoph Pepper Telefon: (0571) 882-/-248 chp@mt-online.de

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