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Gates könnte gehen 31.01.2014 07:13:37

Microsoft sucht wohl Chef im eigenen Haus

Führender Kandidat sei derzeit der für das Firmenkunden-Geschäft zuständige Manager Satya Nadella, berichteten das "Wall Street Journal" und die Finanznachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Freitag. Zugleich könne Gründer Bill Gates den Vorsitz im Verwaltungsrat aufgeben, hieß unter Berufung auf informierte Personen.

    Damit würde die Ernennung eines neuen Microsoft-Chefs zu größeren Umwälzungen führen. Gates hatte sich zwar schon vor Jahren aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und widmet sich hauptsächlich dem Kampf gegen Krankheiten in seiner Stiftung. Dennoch ist er in seiner Funktion bei Microsoft einflussreicher Chefkontrolleur. Die Pläne seien noch nicht endgültig, hieß es einschränkend. Microsoft selbst äußerte sich nicht.

    Nadella ist seit 1992 im Konzern. Er führt neben dem Firmenkunden- auch das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft mit Diensten aus dem Netz. Den Berichten zufolge könnte ihm Verwaltungsratsmitglied John Thompson als Gates-Nachfolger an die Seite gestellt werden. Thompson war Chef des Antiviren-Spezialisten Symantecund leitet die Suche nach einem neuen Firmenlenker für den Windows-Riesen.

    Auch die gewöhnlich gut informierte Technologie-Journalistin Kara Swisher berichtete im Blog "Recode", Nadella würden derzeit Microsoft-intern die besten Chancen auf den Chefposten eingeräumt. Schon nächste Woche könne die Personalie verkündet werden, schrieb sie am Donnerstag. Der langjährige Amtsinhaber Steve Ballmer hatte Ende August seinen Rückzug binnen zwölf Monaten angekündigt.

    Seit die Suche läuft, waren unter anderem Ford-Chef Alan Mulally und Ericsson-Chef Hans Vestberg als mögliche Kandidaten gehandelt worden. Sie bleiben aber bei ihren Unternehmen. Beim Chipkonzern Qualcomm rückte der Manager Steve Mollenkopf an die Firmenspitze vor, nachdem sein Name im Zusammenhang mit dem Microsoft-Chefposten fiel. Nadella galt von Anfang an als ein möglicher interner Kandidat neben dem früheren Nokia-Chef Stephen Elop und dem einstigen Skype-Chef Tony Bates.

    Microsoft steht vor großen Herausforderungen: Das PC-Geschäft in dem das Unternehmen mit seinem Windows-Betriebssystem eine zentrale Rolle spielt, schrumpft. In Internet-Geschäft konnte der Konzern trotz großer Anstrengungen bisher nicht mit Google mithalten. Auch Smartphones und Tablets mit Microsoft-Software haben bisher geringe Marktanteile. Deshalb will Microsoft mit der Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia verstärkt zu einem Anbieter von Geräten und Diensten werden.

/das/DP/fbr

REDMOND (dpa-AFX)

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