Übernahmeangebot |
10.07.2019 16:13:45
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METRO-Aktionäre können Aktien bei EPGC-Angebot bis 7. August tauschen - Stellungsnnahme in Vorbereitung
EPGC hat bereits mitgeteilt, dass es den Aktionären 16 Euro je Stammaktie und 13,80 Euro je Vorzugsaktie zahlen will und bewertet METRO damit insgesamt mit 5,8 Milliarden Euro. Die Mindestannahmeschwelle werde aus Sicht von EPGC ausreichen, um nach Vollzug des Angebots die Zustimmung zu einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit METRO sicherzustellen.
Es war erwartet worden, dass EPGC die Mindestannahmeschwelle hoch ansetzt, da die tschechisch-slowakischen Investoren Daniel Kretinsky und Patrik Tkac die operative Kontrolle bekommen wollen, um bei METRO die strategische Transformation in Richtung langfristiges Wachstum zu beschleunigen.
"Wir sind der Überzeugung, dass das Angebot den METRO-Aktionären eine einmalige Gelegenheit bietet, den attraktiven Wert ihrer Aktien sofort zu realisieren, ohne die Risiken der zukünftigen Entwicklung des Aktienkurses oder des Marktumfeldes, in dem METRO agiert, zu tragen", sagt Daniel Kretinsky, Mitgründer von EPGC. "Wir sind außerdem davon überzeugt, dass eine Vereinfachung der Aktionärsstruktur, der Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags und langfristig eine private Eigentümerstruktur mit einem kontrollierenden Aktionär dem Vorstand der METRO einen klaren Auftrag sowie Unterstützung geben werden, die notwendigen Änderungen umzusetzen, die im Interesse des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und aller weiteren Stakeholder liegen."
Spannend wird nun werden, wie die verbleibenden METRO-Großaktionäre sowie das Management das detaillierte Angebot bewerten und sich positionieren.
Die große Frage ist, ob EPGC die verbleibenden Großaktionäre überzeugen kann, das Angebot anzunehmen. Die Meridian-Stiftung der Familie Schmidt-Ruthenbeck, die zu den METRO-Gründern gehört, hält noch etwa 14,2 Prozent. Die Beisheim Holding eines anderen METRO-Gründers, Otto Beisheim, hält gut 6,6 Prozent. Beide sind entsprechend langfristige Aktionäre.
Nach einem früheren Medienbericht plant die Meridian-Stiftung, das Übernahmeangebot von EP Global Commerce abzulehnen. Zum einen sei der Preis zu niedrig, zitiert die Westdeutsche Allgemeine Zeitung informierte Kreise. Die Stiftung wolle ihr Engagement bei METRO aber aus grundsätzlichen Gründen nicht beenden, die Familie fühle sich dem Unternehmen weiter verbunden, so die Zeitung. Meridian war für eine Stellungnahme zum dem Medienbericht gegenüber Dow Jones nicht zu erreichen.
Die Beisheim Holding liess nach der Ankündigung des Angebots mitteilen, man habe noch keine Entscheidung gefällt. "Sobald die Angebotsunterlage veröffentlicht ist, wird die Beisheim Gruppe diese sorgfältig prüfen und danach über das weitere Vorgehen entscheiden", so ein Sprecher für die Holding. Langfristinvestor Haniel hat sich verpflichtet, das Angebot anzunehmen. Die ehemalige METRO-Schwester Ceconomy ist die 9 Prozent an METRO, die zum Verkauf standen, noch vor dem Übernahmeangebot losgeworden, da EPGC die im Juni fällig werdende Kaufoption auf die noch fälligen 5,4 Prozent gezogen hat.
Von Ulrike Dauer
METRO: Bereiten begründete Stellungnahme zum EPGC-Angebot vor
Das METRO-Management ist dabei, eine begründete Stellungnahme zum Übernahmeangebot von EPGC vorzubereiten, teilte der Düsseldorfer Handelskonzern mit. Vorstand und Aufsichtsrat der METRO AG nähmen die Veröffentlichung der Angebotsunterlagen zur Kenntnis. Sie werden dies nun prüfen, bewerten und eine begründete Stellungnahme abgeben.
Bis dahin sollten Aktionären keine Maßnahmen ergreifen, so der METRO-Vorstand mit dem Verweis auf eine eigene Stellungnahme vom 23. Juni, als EPGC das Übernahmeangebot ankündigte.
In der Stellungnahme am 23. Juni hatte das METRO-Management auch mitgeteilt, dass das Angebot von 16,00 Euro je METRO-Stammaktie und 13,80 Euro je Vorzugsaktie das Unternehmen "erheblich unterbewertet und dessen Wertschöpfungsplan nicht reflektiert". Der Angebotspreis enthalte eine Prämie von ungefähr 3 Prozent auf den Schlusskurs der Stammaktie vom Freitag, den 21. Juni, kurz bevor die Pläne veröffentlicht wurden.
FRANKFURT (Dow Jones)
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