Merkel stärkt Schweiz den Rücken bei Streit mit EU um Zuwanderung

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)-- Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Schweiz Unterstützung im Streit mit der Europäischen Union um die Begrenzung der Zuwanderung signalisiert. "Wir sind aus der Perspektive Deutschlands daran interessiert, dass mit der EU eine gute Lösung erreicht wird", sagte die CDU-Chefin am Mittwoch in Berlin nach einem Treffen mit dem schweizerischen Bundespräsidenten Johann Schneider-Ammann.

   Das sei allein schon wegen der vielen Grenzgänger zwischen beiden Ländern wichtig, ergänzte die Kanzlerin. Für die EU-Kommission sei die Position der Nachbarn der Eidgenossen von großer Bedeutung.

   Die Schweiz muss die Zuwanderung aus der EU drosseln, nachdem sich vor knapp drei Jahren die Bürger in einem emotionalen Referendum dafür ausgesprochen hatten. Für die Alpenrepublik ist das Unterfangen heikel, weil der Zugang zum EU-Binnenmarkt auf dem Spiel steht. Er ist daran gebunden, dass die Schweiz die Personenfreizügigkeit voll akzeptiert.

   EU-Bürger dürfen sich bisher, wie in allen EU-Staaten auch, zum Arbeiten frei in dem Land niederlassen. Für die Unternehmen des Landes wäre es ein Desaster, würde der Zugang zum riesigen europäischen Markt deutlich erschwert, zum Beispiel durch dann anfallende Zölle.

   Merkel versicherte ihrem Gast, dass die Verhandlungen nicht mit den britischen Austrittsverhandlungen in einem Topf geworfen werden sollen. "Für mich sind das zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte", sagte Merkel. Verfechter eines harten EU-Austritts der Briten befürchten, dass Zugeständnisse an die Schweiz später auch von London reklamiert würden.

   Die Kompromisslinie der schweizerischen Regierung sieht vor, keine Obergrenze für den Zuzug für EU-Ausländer einzuziehen. Stattdessen sollen jene Arbeitskräfte, die bereits im Land sind, bei der Besetzung offener Stellen bevorzugt werden.

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   November 02, 2016 10:26 ET (14:26 GMT)

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