06.05.2014 14:42:31

Merkel setzt weiter auf Diplomatie im Ukraine-Konflikt

   Von Christian Grimm

   BERLIN--Bundeskanzlerin Angela Merkel will trotz der schweren Kämpfe mit vielen Toten in der Ukraine weiter Gespräche führen und verhandeln. "Die Lage ist beunruhigend, aber wir setzen weiter auf Diplomatie", sagte Merkel nach einem Treffen mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiadis.

   Außenminister Frank-Walter Steinmeier sieht inzwischen die Gefahr, dass es zu einem offenen Bürgerkrieg kommen könnte. "Die blutigen Bilder aus Odessa haben uns gezeigt, dass wir wenige Schritte von einer offenen militärischen Konfrontation in der Ukraine entfernt sind", sagte er in einem am Montag geführten Interview mit vier europäischen Tageszeitungen. Das Auswärtige Amt rät wegen der Eskalation, den Süden und Osten des Landes zu verlassen.

   Die Kanzlerin betrachtet nun wie Steinmeier die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) als wichtigen Spieler, um die Gewalt einzudämmen und bei den Vorbereitungen für die Wahl Ende Mai zu unterstützen. Merkel bekräftigte, dass sie zu weitreichenden Sanktionen gegen Russland bereit sei. Ihr Gast aus Zypern betonte aber auch, dass die EU-Mitglieder unterschiedlich stark von Strafmaßnahmen betroffen wären. "Wir sind sehr abhängig von Russland", erklärte der Präsident. Die zyprische Wirtschaft muss noch immer den schweren Einbruch nach der Bankenpleite mit Notrettung durch die Europäer verdauen. Nach drei schweren Krisenjahren liegt die Arbeitslosigkeit bei über 17 Prozent.

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   DJG/chg/bam

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   May 06, 2014 08:09 ET (12:09 GMT)

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