Merkel ruft Deutschland zu großer internationaler Verantwortung auf

Zum Tag der Deutschen Einheit hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die Deutschen anlässlich der vielen Krisen auf der Welt auf eine aktive Rolle ihres Landes eingestellt. "Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein", sagte Merkel bei den Feierlichkeiten zum 3. Oktober in Hannover. Trotz der enormen Herausforderungen durch die Lage in der Ostukraine, das Ebola-Virus in Afrika und den Vormarsch der IS-Milizen im Nahen Osten sei es keine Alternative, einfach abzuwarten. "Die denkbar schlechteste Antwort wäre es, vor der Größe der Aufgabe zu kapitulieren", betonte die CDU-Vorsitzende in ihrer sachlichen Rede.

   Der Kampf gegen die radikalen Dschihadisten der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) sei nicht allein Aufgabe der Amerikaner oder der arabischen Länder, sondern der ganzen Welt. "Sich dem Terror des IS entgegenzustellen, ist in unserem Interesse", sagte Merkel. Die muslimischen Extremisten bedrohten auch Deutschland.

   Die Kanzlerin versprach, dass sich die Bundesrepublik auch gegen die Ebola-Seuche stärker engagieren werde. Die Bundeswehr arbeitet gemeinsamen mit der französischen Luftwaffe am Aufbau einer Luftbrücke, um Medikamente und Hilfsgüter in großem Umfang nach Westafrika bringen zu können. In ihrer Ansprache ging Merkel auch auf die jüngste Pannenserie bei den Streitkräften ein und versprach, dass "alles auf den Tisch kommt". Sie dankte den Soldaten ausdrücklich für ihren Einsatz bei den 17 Auslandsmissionen der Truppe.

   Mit Blick auf den Konflikt mit Russland stellte sich die Regierungschefin demonstrativ an die Seite der Ukraine. "Wir haben die Pflicht, uns mit der Stärke des Rechts dem Recht des Stärkeren entgegenzustellen." Ukrainer, Moldawier und Georgier hätten - genau wie die Deutschen vor 25 Jahren - das Recht, über ihre Zukunft selbst zu bestimmen.

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