Trotz Chip-Lieferengpässen |
27.04.2022 17:52:00
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Mercedes-Benz-Aktie steigt: Mercedes-Benz steigert Gewinn und Umsatzrendite
"Unser verstärkter Fokus auf begehrenswerte Top-End- und Elektrofahrzeuge in Kombination mit anhaltender Kostendisziplin hat es uns ermöglicht, trotz heftigen Gegenwinds ein starkes Ergebnis zu erzielen", wird Finanzvorstand Harald Wilhelm in der Mitteilung zitiert.
Der Konzern-Umsatz kletterte den weiteren Angaben zufolge im Quartal um 6 Prozent auf 34,858 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis EBIT stieg um 11 Prozent auf 5,229 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr bestätigte der Stuttgarter DAX-Konzern die Prognose, wonach der Umsatz im fortgeführten Geschäft leicht steigen soll. Das operative Ergebnis erwartet der Konzern in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Im Autogeschäft peilt Mercedes-Benz dieses Jahr nach dem guten Quartal nun das obere Ende des Renditekorridors von 11,5 bis 13,0 Prozent an.
Auf XETRA legte die Mercedes-Benz-Aktie schlussendlich um 1,54 Prozent auf 63,88 Euro zu. In den letzten Monaten war der Kurs insbesondere mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine spürbar unter Druck gekommen und hatte sich zuletzt nur zögerlich erholt. Analyst Jose Asumendi von der US-Großbank JPMorgan sprach von einem sehr starken Quartal. Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis seien besser ausgefallen als von ihm und dem Markt erwartet. Es stehe nun zunehmend zur Debatte, ob das Management den Ausblick nicht anheben sollte.
Dazu rang sich das Management nämlich nicht durch - Finanzchef Harald Wilhelm will wegen einiger Risiken Vorsicht walten lassen. Zum einen dürften sich die hohen Gebrauchtwagenpreise, von denen Mercedes über Leasing-Rückläufer profitiert, im Laufe des Jahres nicht mehr ganz so positiv entwickeln wie in der jüngeren Vergangenheit und daher eher bremsen. "Wenn Gebrauchtwagenpreise über den Listenpreisen liegen, dann ist das vielleicht nicht ein Zustand auf Dauer", sagte Wilhelm.
In China drohen mögliche Lockdowns wegen der Covid-Pandemie sowohl die Produktion in Peking wie auch die Lieferketten zu stören. Auch der Krieg in der Ukraine und der Chipmangel könnten die Produktion weiter beeinträchtigen.
Nicht zuletzt dürfte die Inflation die Kosten für Material, Energie und Personal stärker steigen lassen als noch zu Jahresbeginn gedacht. Mercedes versuche weiterhin, dem mit Preissteigerungen und Rabattkürzungen entgegenzuwirken, sagte Wilhelm in einer Telefonkonferenz. Dafür brauche es aber die richtigen Produkte. Im ersten Quartal habe die Mehrbelastung aus steigenden Rohmaterialpreisen mit rund einer halben Milliarde Euro zu Buche geschlagen.
Womöglich ist die bestätigte Prognose aber auch Taktik. So sieht es zumindest Experte Daniel Schwarz von der Investmentbank Stifel. Er nehme an, dass sich das Management etwas Spielraum nach oben lassen wolle für den im Mai geplanten Investorentag und die kommenden Quartale, schrieb er in einer ersten Einschätzung.
FRANKFURT/STUTTGART (Dow Jones/dpa-AFX)
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