13.12.2012 14:28:00

Meinl Bank bekämpft Hausdurchsuchung

Die Meinl Bank bekämpft die Ende November stattgefundene Hausdurchsuchung in der Bank weiterhin. Heute, Donnerstag, werde ein Einspruch beim Oberlandesgericht (OLG) Wien eingebracht, dadurch dürften die beschlagnahmten Unterlagen bis zu einer Entscheidung nicht ausgewertet werden, erklärte Meinl-Bank-Direktor Peter Weinzierl Mittwochabend vor Journalisten. In den beschlagnahmten Unterlagen seien auch Kundendaten enthalten, diese seien vom Bankgeheimnis geschützt.

Wie lange sich der Rechtsstreit um die Hausdurchsuchung zieht, ist offen. Im laufenden Strafverfahren gegen die Meinl-Bank-Verantwortlichen im Zusammenhang mit Meinl European Land (MEL) wird nun die Sonderdividende der Bank, die 2009 für das Jahr 2008 ausgeschüttet worden war, beanstandet, erläuterte Weinzierl. Die Bank soll zu wenig Rückstellungen gebildet haben, um für die Risiken von Anlegerklagen vorzusorgen. Ende 2008 sei aber nur ein Klagsvolumen von 13 Mio. Euro offen gewesen.

Derzeit habe die Bank Rückstellungen von 14 Mio. Euro. Von zu Spitzenzeiten rund 180 Mio. Euro Klagsvolumen seien derzeit 87 Mio. Euro noch offen, im Rahmen von Vergleichen habe die Bank etwa 30 Mio. Euro gezahlt.

Gegen Bankeigentümer Julius Meinl, Peter Weinzierl und weitere Manager rund um MEL/Meinl Bank wird von der Staatsanwaltschaft Wien wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug ermittelt. Es geht u. a. um umstrittene Rückkäufe von MEL-Zertifikaten. Im April 2009 wurde der Banker Meinl nach zwei Nächten in Untersuchungshaft gegen eine 100-Mio.-Euro-Kaution entlassen. Zur Zeit liegt der Ball bei den Sachverständigen: Nach der Abberufung des ersten Gutachters Thomas Havranek legte der Sachverständige Fritz Kleiner das Mandat zurück. Der nunmehr dritte Sachverständige Martin Geyer wurde von der Meinl Bank geklagt.

(Schluss) gru/snu

WEB http://www.meinlbank.com

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