Mehrheit erreicht |
13.05.2014 10:11:48
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Volkswagen kann Scania komplett schlucken
"Wir freuen uns, dass die Aktionäre von Scania unser sehr attraktives Angebot im erforderlichen Umfang angenommen haben", erklärte Konzernchef Martin Winterkorn vor Beginn der VW-Hauptversammlung in Hannover. Nun könne Volkswagen den nächsten Schritt gehen, um die Zusammenarbeit von Scania, MAN und Volkswagen Nutzfahrzeuge zu stärken.
EINSPARUNGEN VON 850 MILLIONEN EURO STEHEN IM RAUM
Mit der Übernahme will sich VW den vollen Durchgriff bei Scania sichern, um die konzerninterne Nutzfahrzeugallianz mit der Tochter MAN und der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge auf Trab zu bringen - und fast eine Milliarde Euro zu sparen. Solange Scania aber noch an der Börse gehandelt wird, dürfen sich die Konzerntöchter zum Beispiel keine Freundschaftspreise machen. Bei MAN hat Volkswagen bereits die volle Kontrolle.
Zwar dürfte die Zusammenarbeit der drei Marken schon bis Ende 2014 zu rund 200 Millionen Euro an Einsparungen führen. Laut Volkswagen war es bislang aber "nicht möglich, das volle Potenzial einer engeren operativen Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und Scania sowie zwischen MAN und Scania zu realisieren". Erst mit dem kompletten Durchgriff traut sich VW weitere Einsparungen von mindestens 650 Millionen Euro in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu - zusammen wären das mindestens 850 Millionen Euro.
LANGE MODELLZYKLEN MACHEN ZUSAMMENARBEIT SCHWIERIGER
Dazu sollen Forschung und Entwicklung Hand in Hand betrieben sowie Teile gemeinsam zu niedrigeren Preisen eingekauft werden. Auch könnten mehr identische Komponenten in den Fahrzeugen der verschiedenen Marken eingebaut werden. Der Pkw-Bereich macht das mit seinem Baukastensystem bereits vor. Scania habe aber auch ohne die Komplettübernahme eine gute Perspektive, hatte VW-Finanzchef Pötsch im März betont.
Dass sich der Großteil der möglichen Effekte bei den Nutzfahrzeugen erst Mitte oder Ende des nächsten Jahrzehnts bemerkbar machen würde, liegt unter anderem an den langen Modellzyklen von Lastwagen und Bussen. Weil von den Modellen viel weniger Exemplare als von den meisten Pkw verkauft werden, müssen sie ihre hohen Entwicklungskosten über einen längeren Zeitraum wieder einspielen. Das macht es schwieriger, die Produktion verschiedener Marken enger zu verzahnen./mmb/loh/fbr
HANNOVER (dpa-AFX)
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