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Mehrheit bei Austro-Stiftung 18.11.2016 15:20:00

TUIfly und Air Berlin-Tochter Niki werden zu "Blue Sky"

Die Eckdaten des geplanten Deals stünden fest, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" (Freitag). Der deutsche Ferienflieger TUIfly und die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki werden für eine neue Ferienfluggesellschaft zusammengespannt.

Der offizielle Start der neuen Airline mit dem Projektnamen "Blue Sky" soll spätestens Ende November bekanntgegeben werden. Der Deal soll die um ihre Existenz kämpfende Fluggesellschaft Air Berlin retten.

Dem Bericht zufolge werden der Air-Berlin-Großaktionär Ethihad Airways, der Reisekonzern TUI sowie eine österreichische Stiftung Gesellschafter einer neuen Fluggesellschaft, die aus zwei Teilen besteht: TUIfly sowie die österreichische Tochtergesellschaft von Air Berlin, Niki.

An der neuen Holding soll die Stiftung 51 Prozent halten, Etihad kommt auf 25 Prozent und der Reisekonzern TUI auf 24 Prozent, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Weil Air-Berlin-Chef Stefan Pichler in Personalunion auch Vorsitzender der Stiftung sei, dürften Kontrolle und ein Großteil des wirtschaftlichen Risikos über Umwege, aber de facto bei Etihad liegen. Diese hält 29,2 Prozent der Anteile an der angeschlagenen Air Berlin und sorgt mit Finanzspritzen seit Jahren für deren Überleben.

Die heutige TUIfly und Niki (flyniki) bleiben nach Informationen der "SZ" vorerst separate Flugbetriebe, die Verwaltung solle allerdings so weit wie möglich in Hannover konzentriert werden.

"Blue Sky" wurde wegen der desaströsen finanziellen Lage von Air Berlin nötig. TUIfly vermietet seit Jahren 14 Boeing 737-Flugzeuge samt Piloten an Air Berlin, zu hohen Stundensätzen und hoher Gewinnmarge. Air Berlin wollte, so heißt es, die Maschinen seit langem loswerden, doch TUI pochte bisher auf geltende Verträge. Nun aber sorge sich der Reisekonzern, dass Air Berlin die Maschinen eines Tages nicht mehr bezahlen kann - und wolle deshalb die Reißleine ziehen: TUI gibt gegen weiteres "Entgegenkommen" von Etihad das lukrative Arrangement nun auf.

Laut "SZ" nutzt TUI die Gelegenheit, auch die Verflechtung mit der bisher konzerneigenen Ferienfluggesellschaft deutlich zu lockern. Offenbar garantiere TUI zwar für zehn Jahre eine fest definierte Zahl von Passagieren, sie solle aber kein Mitspracherecht mehr haben bei den Entscheidungen über Strecken und Flugzeugumläufe. Umgekehrt werde die neue Airline nur noch eine Grundauslastung durch Tui-Kunden haben.

"Blue Sky" werde mit 62 Flugzeugen eine vergleichsweise große Fluggesellschaft sein, nach Zahl der Maschinen größer als Condor und fast so groß wie der verbleibende Rest von Air Berlin. Von Air Berlin kommen zusätzlich zu den 14 Miet-Jets auch noch die 21 bei Niki eingesetzten Flugzeuge.

Als die Pläne für den neuen Ferienflieger publik wurden, gab es bei TUIfly heftige Proteste, Mitarbeiter meldeten sich reihenweise krank, es kam zu zahlreichen Flugausfällen. Die TUIfly-Mitarbeiter haben sich der Zeitung zufolge zuletzt offenbar davon überzeugen lassen, dass sie kurzfristig nicht um ihre Arbeitsplätze und ihre soziale Absicherung fürchten müssen. Die neue Gesellschaft soll angeblich auch bisher aufgelaufene Pensionsverpflichtungen von TUIfly übernehmen.

rf/itz

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