24.09.2015 11:33:00
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Mehr Stromspeicher würden Energiewende billiger machen
Jährlich entstehe in Deutschland durch zu viel Must-Run-Kapazität an kalorischen Anlagen und abgeregeltem Strom etwa aus Windkraft, der aber trotzdem bezahlt werden müsse, ein volkswirtschaftlicher Schaden von 1 bis 3 Mrd. Euro, rechnete der Mitbegründer der auf Stromspeicher-Lösungen spezialisierten deutschen Younicos AG vor. Für 1,5 Mrd. Euro ließe sich aber eine 1 Gigawatt (GW) große Batteriekapazität errichten, die dann 20 Jahre lang laufen könne - von der Größe her 50 Sporthallen verteilt auf ganz Deutschland.
Österreich sei in der glücklichen Lage, dass es viel Pumpspeicher-Kapazität habe, "aber wir killen euch den Peak mit unserer Windkraft", meinte der Experte zum Preisgefüge. Die sogenannte Must-Run-Kapazität, also die Mindestleistung an kalorischen Kraftwerken zur Absicherung der Versorgungssicherheit trotz volatiler sonstiger Erzeugung, bezifferte er für Deutschland mit 25 bis 30 GW. Durch mehr Stromspeicher-Lösungen ließen sich etwa Braunkohleanlagen zurückfahren.
Das "alte" 20-20-20-Ziel der EU lasse sich in Bezug auf die Renewables wohl nicht erreichen, meinte Triebel, Chief Visionary Officer von Younicos, da man hier in Europa erst bei 8 Prozent stehe und die fehlenden 12 Prozent in den nächsten fünf Jahren nicht schaffen könne. Österreich bescheinigte der deutsche Experte, dass hier die Anteil an Erneuerbaren höher als in Deutschland ist - und damit auch die CO2-Bilanz besser.
Technisch könne man mit einem Batterien-Ausbau wohl auf 65 Prozent Erneuerbaren-Anteil kommen. Als Speicherdauer reichten meist drei Stunden aus, die Batterien müssten in der Praxis also nicht zum Beispiel für eine ganze Nacht Strom speichern können. Es blieben dann noch 35 Prozent als restlicher Fossilenergie-Anteil - der könne aber mit Zukunftslösungen wie Wasserstoff-, Methan- und Power-to-Gas-Technologien noch weiter gesenkt werden.
(Schluss) sp/tsk
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