06.10.2021 12:08:38
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Mehr deutsche Unternehmen haben Meldestellen für Whistleblower
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Inzwischen haben beinahe zwei Drittel der deutschen Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern eine Meldestelle für Fehlverhalten. In einer aktuellen Befragung gaben das 63,2 Prozent an, wie aus dem am Mittwoch in München vorgestellten Whistleblowing Report hervorgeht. Erstellt wurde er von der Fachhochschule Graubünden, die dafür in Zusammenarbeit mit der EQS Group 1239 Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz befragt hat.
Im Vergleich der vier Länder liegt Deutschland dabei quasi gleichauf mit der Schweiz im Mittelfeld. In Großbritannien haben beinahe drei Viertel der Unternehmen eine solche Meldestelle, in Frankreich nur etwas mehr als die Hälfte. In Deutschland ist der Anteil seit der letzten Erhebung vor zwei Jahren um rund acht Prozentpunkte gestiegen.
Von den Unternehmen in Deutschland, in denen es derzeit keinen Anlaufpunkt für Whistleblower gibt, plant nur gut ein Siebtel die Einführung. In gut einem weiteren Sechstel wird sie zumindest diskutiert und ein weiteres Viertel will sie nur bei einer gesetzlichen Pflicht einführen.
Rund 60 Prozent der Meldestellen in deutschen Unternehmen haben dabei vergangenes Jahr mindestens eine Meldung erhalten. Gut 44 Prozent davon wurden als relevant eingestuft, 45 Prozent als nicht relevant und knapp 11 Prozent als missbräuchlich. Letzteres ist dabei der höchste Wert unter den vier Ländern. Die wenigsten missbräuchlichen Meldungen gab es der Erhebung zufolge mit 5,7 Prozent in der Schweiz.
"Whistleblower" ist der mittlerweile auch im deutschen Sprachraum übliche Begriff für Mitarbeiter, die Verstöße von Kollegen und Vorgesetzten publik machen. EQS ist ein Anbieter von Technologien in den Bereichen Compliance und Investor Relations. Zu seinen Produkten gehört auch ein Hinweisgebersystem./ruc/DP/ngu
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