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07.10.2023 23:20:00
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Megatrend Künstliche Intelligenz: Das steckt hinter Supermicro Computer
• Supermicro-Aktie ebenfalls mit phänomenaler Rally
• Server-Anbieter besticht mit fairer Bewertung bei großen KI-Potenzial
Das Thema künstliche Intelligenz ist spätestens seit dem Erfolg des Textroboters ChatGPT aus dem Hause OpenAI nicht mehr weg zu denken. Einer der größten Nutznießer des KI-Hypes in diesem Jahr ist klar der Chip-Riese NVIDIA. So reagierten Anleger euphorisch, als NVIDIA-CEO Jensen Huang im Zuge der Bilanzvorlage des ersten Quartals im Mai verkündete, das Unternehmen würde im zweiten Jahresviertel einen Umsatz von elf Milliarden US-Dollar avisieren. Umso größter war die Freude, als im August im Rahmen der Quartalsvorlage gar ein Umsatz von 13,5 Milliarden US-Dollar offenbart wurde. Dies lässt sich auch deutlich an der phänomenalen Performance der NVIDIA-Aktie an der NASDAQ in diesem Jahr ablesen. So ging es seit Jahresbeginn bereits fast 200 Prozent aufwärts. Mittlerweile ist das Unternehmen an der Börse mehr als eine Billion US-Dollar wert.
Supermicro Computer als KI-Gewinner
Vor diesem Hintergrund gibt es jedoch bereits zahlreiche Börsianer, die vor einer Überbewertung der NVIDIA-Aktie warnen. Und so machen sich zahlreiche Marktexperten auf die Suche nach weiteren KI-Profiteuren, die noch weiter nach oben laufen könnten. Ein Unternehmen, welches bereits vom Boom um künstliche Intelligenz profitieren konnte, jedoch noch immer fair bewertet scheint, ist der Server-Anbieter Supermicro Computer. Laut Unternehmenswebseite ist das Unternehmen führend bei "anwendungs-optimierten, hochleistungsstarken Server- und Speicher-Lösungen". Konkret vertreibt das Unternehmen Server- und Storage-Lösungen für Rechenzentren und große Unternehmen. Während andere KI-Profiteure für SK hynix und NVIDIA individuelle Bestandteile wie RAM oder GPUs herstellen, verbaut Supermicro diese in Server-Racks und verkauft sie als Paket an Kunden. Dementsprechend erhalten Supermicro-Kunden vollumfassende IT-Server-Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind.
Umsatzsteigerung im 4. Geschäftsquartal 2023 und Geschäftsjahr 2023
Nun, da zahlreiche Unternehmen KI-Software in ihre eigenen Betriebe integrieren, wird es erforderlich, dass die Server für die rechenintensive Technologie hochgerüstet werden, wovon Supermicro profitiert. So informierte das Unternehmen im August über seine Ergebnisse zum vierten Geschäftsquartal 2023 sowie dem Geschäftsjahr 2023. Demnach stieg der Umsatz im vierten Quartal im Vorjahresvergleich um 34 Prozent auf 2,18 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz für das gesamte Geschäftsjahr zog derweil um 37 Prozent auf 7,12 Milliarden US-Dollar an.
Der Ausblick für das folgende Quartal sowie das neue Geschäftsjahr fiel verhalten optimistisch aus. So geht Supermicro für das erste Fiskalquartal 2024 von einem Umsatzwachstum um 19 Prozent auf 1,9 bis 2,2 Milliarden US-Dollar aus. Für das Geschäftsjahr 2024 peilt das Unternehmen derweil einen Umsatz von 9,5 bis 10,5 Milliarden US-Dollar an, was einer Steigerung von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde.
Auch die Supermicro-Aktie hat in diesem Jahr an der NASDAQ bereits ein massives Kursplus einfahren können. Mehr als 200 Prozent hat der Anteilsschein seit Jahresbeginn bereits zugelegt.
Faire Bewertung
Was für die Supermicro-Aktie spricht, ist ihre geringe P/E-Ratio im Vergleich zu KI-Platzhirsch NVIDIA, argumentiert Pat Crawley von MarketBeat. Denn wo der Tech-Riese ein Verhältnis von 110,55 ausweist, kommt der Server-Anbieter lediglich auf einen Wert von 25,32. Darüber hinaus hat das Unternehmen eine eigene Server Building Block Architecture entwickelt, die schnell an jedwede neue Innovation in dem sich rasant entwickelnden KI-Bereich angepasst werden kann und auf zahlreiche verschiedene Märkte anwendbar ist, wie Supermicro auf der eigenen Webseite erklärt. So gehören neben künstlicher Intelligenz unter anderem auch Cloud Computing, Datenzentren, Big Data, 5G und IoT zu möglichen Anwendungsbereichen. Somit profitiert das Unternehmen nicht nur vom KI-Boom allein, sondern ist auch bei anderen Technologien breit aufgestellt.
Große Konkurrenz
Auf der anderen Seite sieht sich Supermicro großer Konkurrenz gegenüber. Denn im Gegensatz zu Designern von proprietären Chips wie NVIDIA, stellt das Unternehmen keine eigenen Hableiter her, sondern verbaut die Produkte anderer Unternehmen in seinen Server-Racks. Wie Crawley argumentiert, ist der Markt hier jedoch bereits hart umkämpft und umfasst etablierte Tech-Größen wie HP, Lenovo und Dell.
Barclays-Analyst gibt Overweight-Bewertung
Optimistisch für Supermicro zeigt sich hingegen Barclays-Analyst George Wang. Er nahm die Supermicro-Aktie mit einem Overweight-Rating erst kürzlich in die Bewertung auf, wie Investor’s Business Daily berichtet. Sein Kursziel liegt mit 327 US-Dollar deutlich über dem letzten Schlusskurs von 289,67 US-Dollar. "Vor dem Hintergrund von KI-Investment-Trends, gehen wir davon aus, dass SMCI [Supermicro Computer, Anmerk. d. Red.] gut positioniert ist, um die wachsenden Chancen rund um KI-Server wahrzunehmen", wird Wang zitiert. Seiner Ansicht nach, dürfte das Unternehmen dank "überlegenen Design-Fähigkeiten und starken KI-Partnerschaften" mehr Marktanteile für sich gewinnen. Wie Supermicro in der jüngsten Quartalpräsentation darlegte, verfüge das Unternehmen über enge strategische Partnerschaften mit NVIDIA, Intel und AMD.
Besonderes Potenzial sieht der Analyst in der Fertigungsstätte Supermicros in Malaysia, welche im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024 online kommen soll und die globalen Kapazitäten des Unternehmens verdoppeln könnte. Denn wie der Server-Anbieter im Rahmen der jüngsten Zahlenvorlage offenbarte, kämpft das Unternehmen aktuell mit Lieferengpässen. Konkret hieß es seitens des IT-Dienstleisters, es gäbe Schwierigkeiten genug KI-Chips von NVIDIA zu bekommen, wie MarketWatch berichtet. Wang zeigt sich dennoch zuversichtlich, dass die Engpässe kurzfristig kein Problem mehr darstellen werden: "Auf Grundlage unserer Kanäle aus Asien, empfinden wir die Guidance von SMCI für das September-Quartal sehr konservativ. Wir erwarten eine positive Vorankündigung rund um die dritte Oktoberwoche. Wir glauben, dass dies der größte kurzfristige potentielle Katalyst sein könnte", so Wang.
Ob Supermicro den hohen Erwartungen gerecht werden kann, bleibt hingegen abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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