Gestiegene Kosten belasten |
03.08.2017 12:05:42
|
MediGene-Aktie bricht ein: MediGene rutscht noch tiefer in Verlustzone
Analyst Bruno Bulic von der Baader Bank sah die jüngsten Zahlen im Rahmen der Erwartungen. Doch an der Börse wurden die Nachrichten mit einem Kursrutsch quittiert. Am Morgen verlor die MediGene-Aktie zeitweise mehr als neun Prozent an Wert, nachdem sie am Vortag rund vier Prozent gewonnen hatte. Am späten Vormittag lag sie noch mit 6,66 Prozent im Minus bei 10,005 Euro. Damit hat das Papier seit Jahresbeginn fast 16 Prozent verloren, ist aber zugleich fast anderthalb Mal so viel wert wie Anfang August 2016.
MediGene sortiert sein Geschäft seit einigen Jahren neu und setzt künftig auf Forschung und Entwicklung von T-Zell-gerichteten Immuntherapien zur Krebsbehandlung. Dabei werden T-Zellen, eine der Hauptwaffen im Immunsystem, so ausgerüstet, dass sie gezielt den Tumor angreifen sollen. Dazu hatte sich MediGene zuletzt frisches Kapital besorgt. Bis neue Produkte marktreif sind und es richtig in der Kasse klingeln lassen, kann es in der Branche aber viele Jahre dauern.
Im zweiten Quartal kam MediGene die Zusammenarbeit mit der US-Biotechfirma Bluebird zugute. Die Einnahmen aus der strategischen Kooperation zu Immuntherapien ließen die Gesamterlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf 2,3 Millionen Euro anschwellen und machten Rückgänge an anderen Stellen mehr als wett. Allerdings hatte MediGene auch höhere Kosten zu schultern. Allein für Forschung und Entwicklung wurden mit 3,8 Millionen Euro 42 Prozent mehr fällig als ein Jahr zuvor. Auch die Vertriebs- und Verwaltungskosten stiegen sprunghaft an.
Unter dem Strich stand ein Minus von 3,8 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen ein Jahr zuvor dank eines lukrativen Anteilsverkaufs einen Überschuss von fast einer Million Euro verbucht hatte.
Nach den ersten sechs Monaten stand bei MediGene damit ein Ebitda-Verlust von 6,9 Millionen Euro zu Buche, unter dem Strich steht ein Fehlbetrag von fast 7,5 Millionen Euro. Vorstandschefin Schendel hält an ihrer Prognose fest, nach der das Unternehmen das Jahr mit einem Ebitda-Verlust von 16 bis 18 Millionen Euro abschließt. Die Gesamterlöse sollen 8 bis 10 Millionen Euro erreichen. Zuflüsse aus künftigen Meilensteinzahlungen aus der Partnerschaft mit Bluebird Bio und mögliche neue Transaktionen sind in dieser Prognose aber nicht enthalten./stw/men/stb
PLANEGG (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links: