Neubesetzung |
14.03.2023 17:55:00
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Mayr-Melnhof Karton-Aktie unter Druck: Mayr-Melnhof mit Gewinnplus - AR-Chef legt Amt Ende April nieder
Der ehemalige voest-Manager ist seit 2022 auch Vorsitzender des voestalpine-Aufsichtsrates, dem er seit 2019 angehört. Der Aufsichtsrat von Mayr-Melnhof Karton beabsichtigt, in seiner ersten Sitzung nach der Hauptversammlung Eder zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates zu wählen.
Mayr-Melnhof schrieb 2022 mehr Gewinn und erhöht Dividende
Der börsennotierte Kartonhersteller Mayr-Melnhof hat 2022 mehr Gewinn gemacht. Das Unternehmen verwies heute auf ein signifikantes Wachstum durch Akquisitionen des Vorjahres sowie auf eine gute Nachfrage. Der Jahresüberschuss legte gegenüber 2021 um 81 Prozent auf 345 Mio. Euro zu. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 stellte Konzernchef Peter Oswald aber einen Ergebnisrückgang in der Karton- und Papier-Sparte in Aussicht.
"Die Energie- und Rohstoffkrise hat Mayr-Melnhof vor besondere Herausforderungen gestellt, die insgesamt erfolgreich bewältigt werden konnten", so Oswald. Die massiven Energie- und Rohstoffkostensteigerungen konnten den Angaben zufolge jedoch durch Preiserhöhungen kompensiert werden.
Vor allem Erdgas ist für die Produktion des Kartonherstellers wichtig. Auf der Preisseite habe sich das Unternehmen seinen Energiebedarf 2023 mit Hedges zu rund 70 Prozent abgesichert, 2024 ebenfalls, aber in einem geringeren Ausmaß. Durch die Absicherungen mit Hedges könne der Kartonhersteller seinen Kundinnen und Kunden Preise garantieren, erklärte Oswald am Dienstag bei einer Telefonkonferenz. Preissteigerungen aufgrund der allgemeinen Inflation müssten dennoch an die Abnehmer weitergegeben werden.
Von dem Werk in der Ukraine berichtete der Konzernchef, dass die Produktion zwar reduziert weiterlaufe, aber profitabel sei. Jedoch sei man immer wieder mit Stromausfällen konfrontiert. Mayr-Melnhof erzeugt am Standort Cherkassy Verpackungen für tägliche Konsumgüter, die vor allem nach Westeuropa exportiert werden. Im Gegenzug seien zwei russische Anlagen nach dem Angriff auf der Ukraine für einen schuldenfreien Unternehmenswert von 134 Mio. Euro verkauft wurden, so Oswald.
Neuigkeiten gab es auch zu den Standorten in der Türkei. Mayr-Melnhof betreibt dort insgesamt vier Werke, eines liegt in jener Region, wo sich im Februar verheerende Erdbeben ereignet hatten. Das Werk sei intakt und die Produktion könne nächste Woche wieder aufgenommen werden, sagte der Konzernchef. Die Situation mit Blick auf die weitgehende Zerstörung der Infrastruktur vor Ort müsse noch evaluiert werden.
Mit dem 2022 abgeschlossenen Kauf der nordischen Pharmaverpackungsgruppe Eson Pac und dem britischen Verpackungsspezialisten Essentra Packaging habe sich das Unternehmen als globaler Player im Bereich der pharmazeutischen Sekundärverpackung positionieren können, so der Konzernchef. Ziel sei es, weiterhin über Akquisitionen und operative Optimierungen die Wertschöpfung und Wachstumsfähigkeit der Mayr-Melnhof-Gruppe zu steigern.
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) nahm um 73,4 Prozent auf 729,9 Mio. Euro zu. Vor Steuern lag der Gewinn bei 466,9 Mio. Euro, das waren um 90,9 Prozent mehr als im Jahr davor. Das betriebliche Ergebnis stieg um 89,3 Prozent auf 510,3 Mio. Euro. Die Dividende für 2022 soll auf 4,20 Euro je Aktie angehoben werden, für 2021 waren 3,50 Euro je Titel ausgeschüttet worden.
Der Ausblick für das Jahr 2023 sei weiterhin von den geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt. "Es könnten noch ein paar schwierige Wochen und vielleicht Monate auf uns zukommen", sagte der Firmenchef. Er stellte für das laufende Geschäftsjahr einen deutlichen Ergebnisrückgang in der Karton- und Papier-Sparte in Aussicht.
In der Division MM Board & Paper seien im ersten Quartal 2023 marktbedingte Maschinenabstellungen notwendig und es komme wie angekündigt zu längeren Maschinenstillständen an den Kartonstandorten Frohnleiten, Neuss und Kolicevo. Daher erwartet das Unternehmen heuer im Bereich Board & Paper einen deutlichen Rückgang bei Menge und Ertrag. In der Division MM Packaging habe sich die Nachfrage zu Jahresbeginn etwas abgeschwächt, zeige sich aber resilient.
Mit Blick auf die Modernisierung von drei Kartonmaschinen sowie technologischer Erneuerungen im Bereich Pharma- und Beautyverpackung erwartet das Unternehmen heuer ein Investitionsvolumen von 400 Mio. Euro.
Die Aktie von Mayr-Melnhof Karton verlor am Dienstag in Wien zuletzt 1,89 Prozent auf 155,60 Euro.
(APA)
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