18.03.2014 11:08:00
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Mayr Melnhof investiert 50 Millionen Euro in Karton mit "USP"
Für die Produktion eines neuartigen Kartons namens "Foodboard" fließt die Investition in die steirische Gemeinde nahe Graz, erklärte Mayr-Melnhof-Karton-Vorstand Franz Rappold am Dienstag vor Journalisten. Es handle sich um einen wiederverwertbaren Karton, der Lebensmittel in seinem Inneren durch eine spezielle, gänzlich selbst entwickelte und neuartige Beschichtung schütze. Bei dem Produkt, das ab November produziert werden soll, handle es sich um einen "USP", so Rappold - also ein Alleinstellungsmerkmal für den Kartonkonzern.
Für mehr Selbstversorgung im Unternehmen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 der Ankauf des norwegischen Zellstoffwerkes MMK FollaCell getätigt worden. Im hohen Norden werden Frischfasern hergestellt. "Damit haben wir die Kosten besser im Griff und unsere Versorgung gesichert", erklärte Rappold.
Hörmanseder sprach bezogen auf 2013 auf die "Fortsetzung des Erfolgskurses" von Mayr-Melnhof. Das Unternehmen habe seine "Marktposition behauptet und ausgebaut". Beide Divisionen - Karton und Packaging - hätten eine hohe Auslastung gehabt. In Vietnam habe man die Mehrheit an einem Kartonhersteller gekauft. Die Expansion wurde auch in Polen, der Türkei und Kolumbien fortgesetzt. Vor allem Polen sei sehr wichtig, da viele Kunden von Mayr-Melnhof - in erster Linie große Konsumgüterhersteller - dort hohe Investitionen getätigt hätten.
Heuer wolle man dem steigenden Wettbewerb mit einer Produktionserhöhung, die ein absinken der Fixkosten mit sich bringe, trotzen. Auch weitere Akquisitionen seien geplant, so der Konzernchef. Bei den Investitionen handle es sich um ein "wesentliches strategisches Element". Es gehe um das Erschließen von Wachstumsmärkten.
Dass die Kapazitätsauslastung bei 98 Prozent liege, sei keine Gefahr, sagte Hörmanseder auf Journalistenfragen. Wenn die Nachfrage anziehe, könne man "als erstes die Preise erhöhen". Aber auch die Absatzsegmente könnten optimiert werden. Beispielsweise bringe auch nicht jedes Land einen Deckungsbeitrag in selber Höhe - also könne man auch hier Schwerpunkte setzen. Ein Ausweg sei auch der Ausbau bestehender Anlagen. Die Investition in eine neue Fabrik von 300 bis 400 Mio. Euro sei der letzte Weg.
In der Ukraine, wo es laut Hörmanseder ein für den Konzern "überdurchschnittlich großes" Faltschachtelwerk gebe, laufe das Geschäft "derzeit völlig normal". Die Menschen würden schließlich Produkte des täglichen Bedarfs weiter benötigen.
Das abgelaufene Geschäftsjahr mit dem Rekord-Nettogewinn von 123 Mio. Euro bringt auch den MM-Aktionären etwas mehr ins Börserl: Die Dividende soll um 15 Cent auf 2,40 Euro erhöht werden. Dazu wird ein Bonus in selber Höhe ausgeschüttet - macht 4,80 Euro je Anteilsschein. Die Eigenkapitalquote belief sich mit 1,067 Mrd. Euro auf 65,3 Prozent, die Eigenkapitalrentabilität auf 11,3 Prozent. Der Umsatz schrammte 2013 minimal unter 2 Mrd. Euro vorbei. Die Mitarbeiterzahl kletterte weltweit auf 9.477.
Nach Regionen setzt die MM AG übrigen in Westeuropa 58 Prozent um. Danach folgen Osteuropa (27 Prozent) sowie Lateinamerika, Asien und sonstige mit je 5 Prozent.
(Schluss) phs/ggr
ISIN AT0000938204 WEB http://www.mayr-melnhof.co.at
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