Starke Nachfrage |
15.03.2022 17:52:00
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Mayr-Melnhof-Aktie letztendlich stabil: Mayr-Melnhof verdient deutlich mehr und hebt Dividende an
Der börsennotierte Karton- und Papierhersteller Mayr-Melnhof profitiert von einer guten Nachfrage, ist aber mit einer Kosteninflation, etwa durch hohe Energiepreise und Herausforderungen bei den Lieferketten, konfrontiert. Gewinn und Umsatz sind 2021 kräftig gestiegen. Nach Preisanhebungen im Vorjahr und im ersten Quartal kündigt das Unternehmen für das zweite Quartal weitere Erhöhungen an. Der Konzern ist auch in Russland und in der Ukraine tätig.
Kumuliert rund 9 Prozent des operativen Ergebnisses (Konzern-EBITDA) entfallen auf Russland und die Ukraine. Mayr-Melnhof hat in der Vorwoche alle Kartonlieferungen nach Russland gestoppt. In Russland werden an zwei Standorten - Sankt Petersburg und Pskov - Packagingprodukte für den lokalen Bedarf bei täglichen Konsumgütern erzeugt. In den beiden Werken werde derzeit produziert, so Mayr-Melnhof-Chef Peter Oswald am Dienstag bei einer Telefonkonferenz. Für die kommenden Wochen und Monate könne man die Entwicklung nicht vorhersehen, eine große Frage seien Vormaterialien. Russland sei ein großer Importeur von Karton. Es sei damit zu rechnen, dass man nicht genug Karton haben werde, aber mit reduzierter Kapazität produziert werden könne.
In der Ukraine erzeugt Mayr-Melnhof in der Landesmitte am Standort Cherkassy Verpackungen. Man versucht, einen eingeschränkten Betrieb für das Exportgeschäft wieder hochzufahren. Die gesamten Net-Assets in der Ukraine und Russland liegen zusammen unter 100 Mio. Euro.
Die Preise hat Mayr-Melnhof wegen der höheren Kosten erhöht: Im Vorjahr betrug die Anhebung 200 bis 300 Euro/Tonne, ausgehend von 550 bis 800 Euro. Im ersten Quartal waren es 100 bis 150 Euro. Im zweiten Quartal werde es mehr sein. Details wurden heute noch nicht genannt.
Abgesehen von der Ukraine und Russland hält Oswald einen Stopp von Kartonwerken für wenig wahrscheinlich, dies werde unter normalen Umständen mit 90 Prozent Wahrscheinlichkeit nicht erfolgen. Alle Werke liefen mit voller Kapazität. Eine gewisse Herausforderung ist weiter die Coronapandemie, etwa wegen Quarantäne, Stillstände gab es aber deswegen nicht. Und auch die Lieferkettenproblematik beschäftigte das Unternehmen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 stieg der Jahresüberschuss gegenüber dem Jahr davor um 17,5 Prozent auf 190,7 Mio. Euro, wie der Konzern am Dienstag bekanntgab. In beiden Divisionen sei es gut gelaufen - trotz starken Margendrucks wegen Preissteigerungen bei Energie, Altpapier und Zellstoff. Die Dividende für 2021 soll auf 3,50 Euro je Aktie angehoben werden, für 2020 waren 3,20 Euro je Titel ausgeschüttet worden.
Die Kostenanstiege bei den Rohstoffen im abgelaufenen Jahr seien "historisch einzigartig" gewesen, so das Unternehmen. Der dadurch entstehende Druck auf die Margen konnte den Angaben zufolge jedoch durch Preiserhöhungen, die allerdings nur zeitversetzt umgesetzt werden konnten, sukzessive kompensiert werden. Mit dem Kauf der Karton- und Papierwerke Kwidzyn in Polen und Kotkamills in Finnland sowie dem Verkauf von kleineren Kartonwerken vollzog das Unternehmen zudem einen starken strategischen Wandel. Ziel sei es, wettbewerbsfähiger zu werden und damit Wachstum und mehr Profitabilität zu ermöglichen.
Die Zukäufe kurbelten den Umsatz an. Die Verkaufserlöse stiegen um gut ein Fünftel (21,4 Prozent) auf 3,07 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um 16,5 Prozent auf 269,6 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) nahm um 5,5 Prozent auf 421 Mio. Euro zu. Vor Steuern lag der Gewinn bei 224,5 Mio. Euro, das waren um 10,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Aktie von Mayr-Melnhof zeigte sich an der Wiener Börse zuletzt unverändert bei 155,00 Euro.
(APA)
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