08.06.2018 12:08:44

MARKT USA/Wall Street vor G7-Gipfel mit Abgaben erwartet

Im Vorfeld des G7-Gipfels dürfte die Wall Street mit einem kräftigen Minus in den Handel am Freitag starten. Es herrscht Unsicherheit unter Investoren, wie die Gespräche zwischen den USA und den anderen sechs Teilnehmern bis zum Samstag verlaufen werden. Konfliktstoff gibt es in ausreichender Menge: Strafzölle, Protektionismus, Handelskonflikte mit der EU und China und der Ausstieg aus dem Iran-Atomabkommen. Die Fronten scheinen, trotz vereinzelter Fortschritte, weiter verhärtet. Und ob es beim Treffen in Kanada zu einer Annäherung kommen wird, scheint zumindest fraglich. Daher dürften die Anleger im Vorfeld auf Nummer Sicher gehen. Der Future deutet auf eine leichtere Eröffnung am Kassamarkt hin.

"Die große Unbekannte sind nicht Trumps Handlungen, sondern mit welchem Niveau an Feindseligkeit und Aggression die anderen Teilnehmer reagieren werden", sagt Analyst Jasper Lawler von London Capital Group.

Dazu kommen die Entwicklungen in den Schwellenländern. So fiel der Aktienmarkt in Brasilien am Vortag um 3 Prozent auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr und die Landeswährung Real wertete weiter ab. Seit Quartalsbeginn hat der Real damit 15 Prozent an Wert verloren. Neben dem von den USA ausgehenden Handelsstreit belasten Brasilien und andere Wachstumsmärkte der Renditeanstieg in den USA und der starke Dollar. Beides führt zu einem Kapitalabzug aus den Schwellenländern und erschwert diesen, in Dollar aufgenommene Schulden zu bedienen. Ein Hoffnungsschimmer kommt aus Argentinien. Das hoch verschuldete Land hat sich mit dem IWF auf einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar verständigt, mehr als die erwarteten 30 Milliarden Dollar.

Wichtige US-Konjunkturdaten stehen zum Wochenausklang nicht auf der Agenda. Die Blicke sind schon auf die Sitzungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche gerichtet. Eine Zinserhöhung der Fed gilt als sicher. Spannender dürfte die EZB-Sitzung mit den Spekulationen um ein mögliches Ende der Anleihekäufe durch die Notenbank werden.

Unter den Einzelwerten verlor die Broadcom-Aktie nachbörslich 2,0 Prozent. Die Zweitquartalsergebnisse des Halbleiterkonzerns waren besser als erwartet ausgefallen, der Ausblick auf das dritte Quartal lag im Rahmen der Marktschätzungen. Doch verfehlte die wichtige Mobilfunksparte die Prognosen der Analysten. Vorbörslich wird die Aktie bislang noch nicht gehandelt.

Stitch Fix kletterten um 5,5 Prozent. Der Dienstleister für persönliches Styling übertraf im dritten Quartal die Markterwartungen bei Umsatz und Gewinn. Docusign schnellten um 10,0 Prozent nach oben. Auch hier fielen die Zahlen besser als erwartet aus. Es war der erste Geschäftsbericht des Spezialisten für elektronische Unterschriften seit dem Börsengang im April.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 08, 2018 06:09 ET (10:09 GMT)

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