MARKT USA/Börse kaum verändert erwartet - Verbraucherpreise im Blick

   Kaum verändert dürften die US-Börsen am Freitag in den Handel starten. Letztlich werden aber wohl die Verbraucherpreisdaten aus dem April dem Markt zunächst die Richtung vorgeben. Beobachter schätzen, dass sich der Preisauftrieb insgesamt nochmals auf plus 0,1 von plus 0,2 Prozent verlangsamt hat. Bei der Kernrate (ohne die Preise für Nahrung und Energie) wird - wie schon im März - ein Plus von 0,2 Prozent erwartet.

   Solange die gute Beschäftigungslage nicht die Löhne deutlich nach oben treibt, wird die Inflation in den USA nach Meinung von Beobachtern gering bleiben. Dazu trage nicht zuletzt der starke Dollar bei, der Importe verbillige.

   Neben den Verbraucherpreisen gilt das Interesse einer Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen, die allerdings erst für 19.00 Uhr MESZ auf der Agenda steht. Man sei gespannt darauf, ob die Fed-Präsidentin eine "taubenhaftere" Haltung durchscheinen lasse, heißt es. "Wahrscheinlich wird häufig das Wort 'datenabhängig' fallen", prognostiziert Michael Hewson von CNC Markets. Er wird besonders darauf achten, ob Yellen sich der Haltung von Charles Evans, dem Präsidenten der Chicago Fed, annähern wird. Evans, der im Offenmarktausschuss der US-Notenbank ebenfalls stimmberechtigt ist, hat in dieser Woche schon bei zwei Gelegenheiten anklingen lassen, dass die Fed sich mit ihrer ersten Zinserhöhung seit vielen Jahren bis zum ersten Quartal des kommenden Jahres Zeit lassen sollte.

   Quartalsbilanzen kommen zum Wochenausklang von Foot Locker, Deere und Campbell Soup. Landmaschinenhersteller Deere hat in seinem zweiten Geschäftsquartal dank Kostensenkungen besser verdient als befürchtet, leidet aber darunter, dass sich die Landwirte mit dem Kauf neuer Maschinen zurückhalten. Wegen des starken Dollar gibt sich Deere für den Rest des Jahres weniger optimistisch, was die Anleger aber nicht zu stören scheint. Die Aktie legt vorbörslich um 1,8 Prozent zu.

   Am Donnerstag hatten nach Börsenschluss unter anderem Hewlett-Packard (HP), Intuit und Gap Zahlen vorgelegt. HP hat mit dem Gewinn je Aktie die Analystenprognose um einen US-Cent übertroffen, aber einen vorsichtigen Ausblick gegeben. Die Aktie tendiert vorbörslich etwas leichter. Gap hat zwar im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht, die Jahresziele aber bekräftigt. Auch Intuit hat in seinem dritten Geschäftsquartal weniger verdient als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, die Erwartungen der Analysten übertraf das Unternehmen dennoch. Die Aktien von Gap und Intuit werden vorbörslich noch nicht gehandelt.

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   May 22, 2015 07:39 ET (11:39 GMT)

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