31.03.2016 17:53:45

MARKET TALK/M.M. Warburg sieht EZB im Dienst Italiens

   Die immer unkonventionellere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) steht nach Einschätzung von M.M. Warburg hauptsächlich im Dienst des hoch verschuldeten Italiens. "Wir gehen davon aus, dass sich die Verschuldung des italienischen Staates relativ zum Bruttoinlandsprodukt langfristig und nachhaltig erst dann stabilisieren wird, wenn der Coupon der ausstehenden Anleihen etwa 1 Prozent erreicht hat. Um zu diesem Ziel zu gelangen, wird die EZB noch viele Jahre die Renditen auf tiefsten Niveaus regelrecht festzementieren müssen", heißt es in einem aktuellen Kommentar der Bank.

   Damit sei auch schon der geldpolitische Fahrplan für die nächsten Jahre klar, "und zwar ganz unabhängig von der tatsächlichen Inflationsentwicklung oder der tatsächlichen Kreditvergabe".

   M.M. Warburg weist darauf hin, dass die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen aktuell bei 1,2 Prozent liegt und der Renditeaufschlag zu deutschen Bundesanleihen bei 1 Prozentpunkt. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise habe dieser Spread 5 Prozentpunkte betragen. "Dabei hat sich die strukturelle Wettbewerbsfähigkeit und Verschuldung des italienischen Staates kaum verändert; verändert hat sich nur die Geldpolitik", merkt die Bank an.

   Die EZB hat ihre Leitzinsen am 10. März erneut gesenkt, wobei der Satz für Bankeinlagen bei der Zentralbank minus 0,40 Prozent beträgt. Zudem stockte die EZB ihre Anleihekäufe auf ein Monatsvolumen von 80 (bisher: 60) Milliarden Euro auf.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/smh

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   March 31, 2016 11:22 ET (15:22 GMT)

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