19.11.2018 18:17:46
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MÄRKTE USA/Zweifel an Nachfrage belasten Technologiewerte
NEW YORK (Dow Jones)--Bis zum Montagmittag (Ortszeit New York) weiten die US-Börsen ihre Verluste aus. Der US-chinesische Handelskonflikt vermiest wieder einmal die Stimmung am US-Aktienmarkt. Denn das Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforum (Apec) am Wochenende hat erneut gezeigt, wie groß die Differenzen zwischen beiden Staaten sind. Von Annäherung kann keine Rede sein.
Dazu kommen schlechte Nachrichten aus der Immobilienwirtschaft. Eine Umfrage unter Wohnbauunternehmen hat ergeben, dass diese mittlerweile die gestiegenen Hypothekenzinsen zu spüren bekommen. Die Stimmung in der Branche hat sich im November stark eingetrübt und ist auf dem tiefsten Punkt seit 2014 angelangt, berichtete der Branchenverband NAHB.
Das Thema steigende Zinsen beschäftigt allerdings nicht nur die Immobilienbranche. Es wird weithin erwartet, dass die US-Notenbank im Dezember erneut die Zinsen um 25 Basispunkte erhöht. Das wäre dann das vierte Mal in diesem Jahr. Eine Rede des New Yorker Fed-Chefs John C. Williams deutete nicht darauf hin, dass sich die Notenbank vom Kurs abbringen lässt. Williams verwies vielmehr auf die Stärke der US-Wirtschaft und die gute Beschäftigungslage.
Nicht zuletzt die feiertagsbedingt verkürzte Handelswoche dürfte ebenfalls dazu beitragen, dass Anleger von Aktien lieber die Finger lassen. Am Donnerstag bleiben die US-Finanzmärkte wegen Thanksgiving geschlossen, am Freitag findet nur eine verkürzte Börsensitzung statt.
Der Dow-Jones-Index verliert 1,5 Prozent auf 25.037 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite sinken um 1,5 bzw. 2,5 Prozent. Die überdurchschnittlich hohen Abgaben der Technologiewerte dürfte auch auf das Konto eines Artikels im Wall Street Journal gehen. Dort hieß es, Apple habe die Produktion des iPhone XR nunmehr zum zweiten Mal verringert. In der vergangenen Woche hatten mehrere Apple-Zulieferer ihre Ziele gesenkt und dies unter anderem damit begründet, dass ein wichtiger Kunde Ordervolumina gekürzt habe. Der Kunde wurde zwar nicht namentlich genannt, Beobachter vermuteten aber, dass es sich dabei um Apple handelt.
Am Wochenende hatte überdies Analyst Karl Ackerman von Cowen & Co gewarnt, dass die Apple-Produktionskürzungen die Chiphersteller hart treffen dürften, denn das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sei im vierten Quartal dieses und im ersten Quartal kommenden Jahres ohnehin schon ungünstig. Ackerman rechnet daher mit sinkenden Chippreisen und hat seine Schätzungen für Micron und Western Digital gesenkt. Die Apple-Aktie verliert 3,7 Prozent. Micron büßen 3,5 Prozent ein und Western Digital 1,6 Prozent. Der Sektor Informationstechnologie gibt um 3,2 Prozent nach.
Zweitschwächster Sektor sind Einzelhandelswerte mit durchschnittlichen Kursverlusten von 2,7 Prozent. Hier scheinen die Anleger dem Weihnachtsgeschäft skeptisch entgegenzublicken, das traditionell am Black Friday, dem Freitag nach dem Feiertag Thanksgiving, beginnt.
Schwache Immobilienmarktdaten stützen Anleihemarkt
Die enttäuschenden Daten vom Immobilienmarkt und die Kursverluste an den Aktienmärkten verschaffen dem Rentenmarkt etwas Zulauf, der sich aber in Grenzen hält. Beobachter verweisen auf die deutlichen Aufschläge der vergangenen Woche. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zeigt sich kaum verändert bei 3,07 Prozent. In der Vorwoche wurde der steilste Renditeabsturz seit Juni 2016 verbucht. Jüngste Daten zeigen, dass China seine Positionen an US-Anleihen den vierten Monat in Folge reduziert hat.
Der Dollar neigt nach dem Absturz am Freitag weiter zur Schwäche, auch belastet von den Immobilienmarktdaten. Der Euro kostet rund 1,1450 Dollar verglichen mit 1,1420 am Freitagabend. Allerdings hatte die Gemeinschaftswährung im Tagestief des Freitags weniger als 1,1330 Dollar gekostet. Fed-Vizechef Richard Clarida hatte den Greenback unter Druck gebracht. Er habe globale Risiken betont und klar gemacht, dass der Leitzins der US-Notenbank nahe dem neutralen Zins liege, so der Hinweis aus dem Handel.
Das Interesse an Gold ist gering, trotz des schwächeren Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus anderen Währungsgebieten verbilligt, und der drohenden Finanzkrise in der Eurozone mit dem Sorgenkind Italien und den Brexit-Unwägbarkeiten bis hin zu einem Misstrauensvotum gegen die britische Premierministerin Theresa May. Die Feinunze legt geringfügig um 0,1 Prozent zu auf 1.223 Dollar.
Französische Iran-Sanktionen bremsen Ölpreisrückgang
Am Erdölmarkt verringern die Preise ihre Verluste. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, unterstützt die EU geplante französische Sanktionen gegen Iran. Frankreich beschuldigt iranische Staatsbürger, einen Bombenanschlag vorbereitet zu haben. Damit dürfte Teheran noch mehr Schwierigkeiten haben, sein Öl auf den Markt zu bringen, zumal seit zwei Wochen Sanktionen der USA gegen Iran in Kraft sind. Gleichwohl gibt es noch immer ein Überangebot an Öl. Die für die US-Förderung wichtige Kennziffer "aktiver" Ölförderanlagen ist zuletzt gestiegen. Die Förderaktivitäten in den USA erreichten das höchste Niveau seit März 2015 - die Fördermenge bewegt sich auf Rekordständen. Zudem erreicht bislang mehr iranisches Rohöl den Markt als wegen der US-Sanktionen vermutet. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 56,31 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent um 0,9 Prozent auf 66,19 Dollar je Fass.
Unter den Einzelaktien schießen Roadrunner Transportation Systems um fast 5 Prozent nach oben. Elliott Management hat ihren Anteil an dem mit Problemen kämpfenden Logistiker erhöht. Die Beteiligungsgesellschaft hält bereits sämtliche Vorzugsaktien an Roadrunner.
Take-Two Interactive Software verbilligen sich um 4,2 Prozent. Auslöser ist ein Bericht der New York Post, der die Möglichkeit eines Zusammenschlusses von Take-Two mit CBS und Viacom erörterte. CBS fallen um 3 Prozent und Viacom um 4,5 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.037,12 -1,48 -376,10 1,29
S&P-500 2.695,03 -1,51 -41,24 0,80
Nasdaq-Comp. 7.065,65 -2,51 -182,23 2,35
Nasdaq-100 6.684,80 -2,65 -182,22 4,51
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,78 -2,1 2,80 157,7
5 Jahre 2,87 -0,7 2,88 94,7
7 Jahre 2,97 0,0 2,97 72,3
10 Jahre 3,07 0,4 3,06 62,3
30 Jahre 3,33 1,6 3,32 26,5
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:11 Fr, 17.15 % YTD
EUR/USD 1,1447 +0,26% 1,1395 1,1404 -4,7%
EUR/JPY 128,82 +0,00% 128,64 128,70 -4,8%
EUR/CHF 1,1378 -0,38% 1,1406 1,1418 -2,8%
EUR/GBP 0,8911 +0,16% 0,8887 0,8884 +0,2%
USD/JPY 112,52 -0,26% 112,81 112,85 -0,1%
GBP/USD 1,2845 +0,08% 1,2821 1,2836 -4,9%
Bitcoin
BTC/USD 5.156,54 -7,8% 5.456,84 5.579,22 -62,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,31 56,46 -0,3% -0,15 -3,0%
Brent/ICE 66,19 66,76 -0,9% -0,57 +4,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.222,70 1.221,20 +0,1% +1,50 -6,2%
Silber (Spot) 14,39 14,41 -0,2% -0,02 -15,1%
Platin (Spot) 850,70 846,70 +0,5% +4,00 -8,5%
Kupfer-Future 2,80 2,80 +0,0% +0,00 -16,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
(END) Dow Jones Newswires
November 19, 2018 12:17 ET (17:17 GMT)
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Take Two | 178,76 | 0,04% | |
Western Digital Corp. | 68,13 | 0,03% |